Raimund Baumschlager

Raimund Baumschlager

"Aufgeben war für mich noch nie eine Option"

Bei unserem Preisträger der Kategorie SPORT hat das Leben mit aller Brutalität zugeschlagen.

Am Freitag, dem 13. August 1982 steht er im Schlafzimmer seiner Eltern. Im Bett vor ihm liegt seine tote Mutter. Erschossen vom Vater, der sich danach eine Ladung Leuchtkugeln ins Gesicht schießt und in den folgenden Stunden qualvoll stirbt. An diesem Tag ist der damals 21-jährige Raimund Baumschlager mit einem Schlag erwachsen geworden.

 

Er hat bis auf einen 15-jährigen Bruder keine Verwandtschaft und vom Vater nicht nur den Spitznamen "Mundl", sondern auch 700.000 Schilling Schulden geerbt. Er nimmt seinen Bruder und zieht hinunter, vom stattlichen Gasthof Baumschlager in Windhag in eine finstere Wohnung in Rosenau am Hengstpass, die im Winter zwei Monate lang keine Sonne sieht.

 

Raimund Baumschlager ist ganz unten. Der junge Betriebsschlosser und Holzknecht aus einfachen Verhältnissen ist verzweifelt: "Ich hätte den Kopf in den Sand stecken können und mir selber leid tun - oder halt kämpfen", sagt Baumschlager.

 

Dass er sich für´s Kämpfen entschieden hat, ist mittlerweile bekannt – ebenso wie seine sportlichen Erfolge.

 

Zwischen "Mundl" und dem Auto war es keine Liebe auf den ersten Blick. Im Gegensatz zu all seinen Freunden ist er vor dem Führerschein nie schwarz-gefahren. Freunde mussten ihn überreden, mit dem ersten eigenen Auto an Geschicklichkeitsfahrten teilzunehmen.

 

Mit knapp 60 Jahren kann er heute 14 Rallye-Staatsmeister-Pokale verbuchen und hält damit den unangefochtenen Titel-Weltrekord. Mit 8 Titel in Serie (2003 bis 2010) und dem 24-Stunden-Weltrekord mit einem Schnitt von 323 km/h, kommen noch zwei Weltrekorde dazu. Auch international fiel er mit WM-Top-Platzierungen auf und wurde 2017 Österreichs
„Motorsportler des Jahres“, wodurch er für seine herausragenden Erfolge im Rallyesport und sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Über diese Auszeichnung durfte er sich bereits 1993, nach seinem ersten Staatsmeistertitel, freuen.

 

Das bringt ihm viel Neid ein. Das beste Auto habe er, das meiste Sponsorgeld, und überhaupt ganz viel Glück. Baumschlager: "Hinter meinem Erfolg steckt harte Arbeit. Mein brutaler Ehrgeiz ist immer noch voll da."

 

Die große Fanschar liebt ihren Mundl indessen für seine sympathische Geradlinigkeit.

 

"Ich fühl mich im Rallye-Auto sicherer als auf öffentlichen Straßen. Da kann ich das Risiko selber bestimmen", meint Baumschlager, der jahrelang Fahrtechnik-Instruktor beim ÖAMTC war.

 

2003 gründete er die Firma Baumschlager Rallye & Racing GmbH (BRR), die unter anderem Fahrzeugbau und Rallyebetreuung anbietet. In dieser Firma ist Baumschlager auch als Berater und bei Entwicklungsarbeiten als Testfahrer beteiligt.

 

Wir wünschen Raimund „Mundl“ Baumschlager, dass er sich auch in Zukunft nie verbiegen lässt.

 

 

Toni Aichenauer

Toni Aichenauer

"Ich nehme meine Energie aus der enormen Dankbarkeit heraus, in einem Land wie Österreich ein lebenswertes Leben zu haben"

Sein Start ins Leben war gut. Kurz vor seinem ersten Geburtstag machte er bereits seine ersten Schritte. Doch kurze Zeit später machten die Beine des Buben nicht mehr mit. "Ich bin immer wieder zusammengesackt, hat meine Mutter erzählt. Niemand wusste, was ich habe", sagt unser Preisträger aus Kematen an der Krems.

 

Monate später stellten Ärzte die Diagnose: Spinale Muskelatrophie, ein unheilbarer Muskelschwund, der durch einen fortschreitenden Untergang von motorischen Nervenzellen im Vorderhorn des Rückenmarks verursacht wird.

 

"Aber ich hab’ mich deshalb nicht unterkriegen lassen", sagt Toni Aichenauer und versucht fortan sogar anderen Betroffenen Mut zu machen und ihnen zu helfen – zum Beispiel als Botschafter der „Harley Davidson Charity Tour“.

 

Mit dem Motto „LAUT für die Leisen und STARK für die Schwachen" unterstützt der Harley-Davidson Charity-Fonds seit 1996 Kinder und Jugendliche, die an Muskeldystrophie erkrankt sind  "Die meisten Harleyfahrer erwecken den Eindruck von Draufgängern und viele von ihnen haben durchaus eine harte Schale, aber alle einen weichen Kern", meint unser Preisträger, der 2018 zum großartigen Ergebnis von 218.000 Euro alleine 42.700 Euro beigesteuert hat…

 

…ein absoluter Rekord eines Privatspenders.

 

Die Krankheit ist nach wie vor unheilbar und bringt Betroffene sowie auch ihre Familien an ihre physischen und psychischen Grenzen, da die aufwändigen und langwierigen Behandlungen mit hohen Kosten verbunden sind. Betroffenen zu helfen und damit ein Zeichen zu setzen, dass jemand für sie da ist, der sich um sie sorgt, das ist eine der Aufgaben unseres Preisträgers, dessen Terminkalender bis Ende des Jahres voll ist.

 

Für die „Harley Davidson Charity Tour“ 2014 schrieb Toni ein Lied, das von Maya Hakvoort und Constantin Luger interpretiert wurde. Die CD mit dem Titel „Laut für die Leisen“ ist im Handel erhältlich und der Reinerlös kommt ebenfalls zu 100% muskelkranken Kindern zugute.

 

Aber auch sonst ist unser Preisträger laufend im Einsatz. Als sich zum Beispiel 2013 die Feuerwehr Kematen an der Krems über 620 Stunden in Kematen, Asten, Enns und Goldwörth im Hochwassereinsatz befand, besuchte Toni Aichenauer zwei Wochen nach dem Ende der Einsätze den Feuerwehrkommandanten und überbrachte der Feuerwehr - obwohl selbst nicht vom Hochwasser betroffen - einen Geschenkkorb, als Dankeschön für den Einsatz.

 

Trotz seiner erschwerten Lebenssituation ist Toni Aichenauer die Art von Eckpfeiler der Gesellschaft, von der sich jeder eine Scheibe abschneiden kann - einfach wahres Vorbild!

 

 

 

Bodo Janssen

Bodo Janssen

"Ich möchte meinen Enkelkindern erzählen, wie es uns gelungen ist, mit glücklichen Mitarbeitern Gäste zu begeistern"

Unser Preisträger in der Kategorie Wirtschaft, könnte genauso gut für sein soziales Engagement ausgezeichnet werden.

 

Er engagiert sich aber nicht für Benachteiligte Menschen, die selbst mit einer erschwerten Lebenssituation zu kämpfen haben, sondern für die Arbeitnehmer des 21 Jahrhunderts.

 

Als Student wurde der Erbe der „Upstalsboom“ Hotelkette entführt und musste acht Tage um sein Leben bangen. Mehrere Male taten die Geiselnehmer so, als würden sie den Studenten umbringen wollen. „Beim ersten Mal hatte ich einen Sack über dem Kopf, spürte die Pistole am Hinterkopf.“ Ein anderes Mal bekam er Schlaftabletten und hörte, wie man ihn in der Badewanne kaltmachen wollte.

 

Nachdem die Eltern Lösegeld gezahlt hatten, erfolgte die versprochene Freilassung nicht! „Hätte das MEK mich nicht befreit, wäre ich wohl nicht mehr am Leben“, sagt Janssen. Dieser Schicksalsschlag veränderte sein Leben, machte ihn zu einem besseren Menschen – doch nicht sofort. „Damals war ich ein ziemlicher Narzisst. Ich jobbte als Model und Barkeeper, zog durch die Szene-Clubs. Mein Leben bestand aus Sex, Drugs & Rock’n’Roll.

 

Ich wollte vor allem Aufmerksamkeit. Vielleicht war es ein stummer Schrei nach Liebe“, sagt er.

 

Als sein Vater auch noch bei einem Flugzeugabsturz starb, übernahm er die Führung der elterlichen Hotelkette. Eine Mitarbeiter-Befragung vor acht Jahren zog dem Manager komplett den Boden unter den Füßen weg. Die Unzufriedenheit ließ sich in einem Satz zusammenfassen, den alle Angestellten zum Abschluss sagten: „Wir brauchen einen anderen Chef.“

 

Janssen verabschiedete sich ins Kloster, weil er spürte, dass er etwas ändern musste. Hier konnte er endlich das Trauma der Entführung aufarbeiten. Fortan wollte er sich nicht mehr an materiellen Gütern, sondern an glücklichen Gesichtern erfreuen.

 

Janssen wusste, dass er nicht derjenige sein kann, der alle in seinem Umfeld glücklich macht. „Aber ich kann Bedingungen schaffen, so dass die Einzelnen ihr Glück finden“, sagte er und änderte von Grund auf den Firmenkurs.

 

Echte Gefühle zeigen. Menschlich sein. Andere bestärken. All das zeichnet Janssen mittlerweile aus. Aber rechnet sich so viel soziale Kompetenz für ein Unternehmen? Er lacht. „Die Krankheitsrate liegt bei uns unter zwei Prozent. Die Umsätze haben sich mehr als verdoppelt und wir kriegen ohne Ende Bewerbungen.“

 

Mittlerweile ist der dreifache Vater auch Bestseller-Autor. Sein Erstlingswerk „Die stille Revolution“ beleuchtet seinen Lebensweg und empathischen Führungsstil. „Ich möchte vermitteln, wie wichtig das Gefühl von Freiheit im Arbeitsalltag ist. Schließlich habe ich selbst erfahren, was es heißt, in Gefangenschaft zu sein.“

 


 

Merch Mashiah

Merch Mashiah

"Alles was du brauchst, ist in dir"

Unser Preisträger der eigens eingerichteten Kategorie FASHION stammt aus einer persisch-jüdischen Familie, wurde 1963 in Holon bei Tel Aviv als Moshe Mashiah geboren und änderte seinen Vornamen - nach seinem Geburtsmonat - in Merch.

 

Nach einem dreijährigen Militärdienst in Israel wollte er Europa entdecken und machte sich auf nach Paris. Bald lief er als Model über die Laufstege von Dior, Gaultier und Cavalli, wobei sein Interesse am Modedesign geweckt wurde. "Ich sah gut aus, habe das Nachtleben und das Leben als Schwuler genossen, ohne die kritische Haltung dazu, wie sie damals in Israel noch üblich war."

 

Schon bald wächst sein Interesse daran, selbst schöpferisch tätig zu werden und er erlernt den Umgang mit der Nähmaschine, um seine Entwürfe und Ideen selbst schneidern zu können. Seinem damaligen Freund folgte er nach Berlin, begann zunächst mit Männerkollektionen und eröffnete dann gemeinsam mit einer Kunstlehrerin eine Boutique.

 

Als er 1999 sein eigenes Label „mashiah arrive“ gründet, werden Damenkleider aus farbenfrohem Plisseestoff zu seinem Markenzeichen. Er verkaufte hochwertige Kleider für besondere Anlässe und war auf Modemessen in London, New York und Paris zu sehen. Seine Marke war international bekannt und Prominente wie Michelle Obama, Barbara Bush, Meryl Streep, Sarah Jessica Parker, Rania von Jordanien und Mitglieder der schwedischen Königsfamilie zählen zu seiner Kundschaft.

 

2012 verlor er ohne erkennbaren Grund von einem Tag auf den anderen 50% seines Augenlichts. Trotz sofortiger und umfassender ärztlicher Hilfe verringerte sich seine Sehkraft innerhalb kürzester Zeit noch weiter. Seit zwei Jahren sterben seine Sehnerven weiter ab – irgendwann wird er blind sein. Die Beziehung zu seinem Freund und auch der gemeinsame Freundeskreis zerbrachen an diesem schweren Schicksalsschlag, der in einem Suizidversuch gipfelte.

 

Doch er fand seine innere Stärke wieder und insbesondere die Rückkehr zur Arbeit stabilisierte ihn.

 

 „Als ich wusste, dass ich blind werde, habe ich mir dicke schwarze Stifte geholt und nächtelang gezeichnet.“ In seinem Atelier-laden fühlt sich der Designer sicher, aber draußen ist er verloren. „Wenn ich die Arbeit nicht hätte, wäre ich wahnsinnig worden. Ich habe noch einen minimalen Rest an Sehvermögen und das nutze ich aus, so gut ich eben kann.“

 

Wie er selbst sagt, kommen die meisten Ideen von innen und seine 40 Farben hat er immer im Kopf. Merch Mashiah hat ins Leben zurückgefunden, präsentiert nach wie vor „mashiah arrive“ erfolgreich auf internationalen Modemessen und startete 2017 seine neuen Marke „merch mashiah“ zu etablieren – Haute Couture zu erschwinglichen Preisen.

 

“Heute bin ich glücklicher, ich habe mich wiedergefunden. Und ich möchte weitermachen und anderen Menschen ein Beispiel geben, dass das Leben auch nach einem harten Schicksalsschlag weitergeht.“

 

 

Philipp Ritzinger

Philipp Ritzinger

"The Game is never over"

Unser Preisträger war seit frühester Kindheit sehr vielseitig sportlich ambitioniert. Seine favorisierten Sportarten waren Skifahren im Winter und Fußballspielen im Sommer.

 

Es war zu Ostern 2012, als ihm im Alter von 8 Jahren Schmerzen im Unterschenkel zu schaffen machten. Eine Verhärtung erwies sich recht bald als Ewing-Sarkom – ein bösartiger, schnell streuender Tumor. Nach acht Chemo-Therapien ist er heute einer von wenigen Knochenkrebs-Patienten seiner Zeit, die noch am Leben sind.

 

Obwohl unser Preisträger grundsätzlich gut auf die Chemo-Therapie ansprach, hatten die Metastasen bereits das Gewebe um den Knochen und den Hauptnerv befallen, weshalb zwei Drittel des Wadenbeins samt Muskulatur entfernt werden mussten.

 

Weitere sechs Chemo-Therapien und einige Bestrahlungen wurden notwendig. Letztere haben die Wachstumsfuge beschädigt, wodurch das Bein im oberen Bereich nur auf der Innenseite und im unteren Bereich gar nicht mehr wuchs. Je mehr der damals Neunjährige wuchs, desto schräger wurde das Bein, was in den folgenden Jahren mehrere Operationen notwendig machte.

 

Bis dato ist das Bein nicht nur sechs Zentimeter zu kurz, sondern durch die fehlenden Knochen und Muskulatur naturgemäß auch viel zu dünn, was ein normales Gangbild – geschweige denn Sport – unmöglich macht.

 

Neben dem Kampf gegen den Krebs wollte unser Preisträger aber trotzdem wieder Sport betreiben. Da Fußball und Skifahren für den Rest seines Lebens leider unmöglich wurden, fing er vorerst mit dem Langlaufen, und in Folge mit dem Golfspielen an.

 

Innerhalb kürzester Zeit fand er nicht nur die Freude am Sport wieder, er startete bei den Children-Games im Langlauf und ist heute im Landeskader des Tiroler Golfverbandes sehr erfolgreich und in ganz Österreich bei Turnieren am Start.

 

Während viele Gleichaltrige nicht einfach zu motivieren sind, meldete sich unser Preisträger im Alter von 12 Jahren, trotz körperlicher Beeinträchtigung, auch noch bei der freiwilligen Feuerwehr und absolvierte die vierjährige Jugend-Ausbildung.

 

Hoffnung gibt er somit der Gesellschaft in Hinblick auf die kommende Generation. Hoffnung und Zuversicht wird aber auch er selbst noch brauchen, weil sein Leidensweg noch lange nicht abgeschlossen ist.

 

Sobald er ausgewachsen sein wird, kommen einige Operationen auf ihn zu, um das verkürzte Bein in der Länge anzupassen, auch wenn das Bein dann wahrscheinlich trotzdem nie so sein wird, als hätte es die Krankheit nie gegeben. Wir hoffen, dass die Art unseres Preisträgers, damit umzugehen und sein lebensfroher Charakter, weiterhin von der Krankheit unberührt bleiben…

 

 

Dr. Constance Neuhann-Lorenz

Dr. Constance Neuhann-Lorenz

"Wir operieren in Indien von 07:00 Uhr morgens bis Mitternacht, eine Woche halte ich das schon durch"

Nach dem Abitur begann unsere Preisträgerin ihr Medizinstudium in Freiburg und München, wo sie 1973 das Staatsexamen absolvierte. Bald war der weitere Berufswunsch klar: die Plastische, Wiederherstellende und Ästhetische Chirurgie.

 

Mittlerweile hat unsere Preisträgerin seit über 25 Jahren eine eigene Praxis im Herzen von München, nur wenige Minuten von der Frauenkirche und dem Marienplatz entfernt. Hier wird Plastische und Ästhetische Chirurgie auf allerhöchstem Niveau praktiziert. Es ist das erklärte Ziel des gesamten Praxisteams, nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern vor allem die Lebensqualität ihrer Patienten zu verbessern.

 

Die Leidenschaft für das Fach der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie ist in den vergangenen 35 Jahren weiter gewachsen und treibt unsere Preisträgerin nach wie vor an, die ständigen technischen und wissenschaftlichen Fortschritte zu evaluieren und gegebenenfalls in ihr therapeutisches Spektrum zu übernehmen.

 

Die Frauen, um die sie sich in ihrer Freizeit kümmert, haben oft andere Sorgen, als ihre Schönheit. Es sind Frauen, die weder Geld noch Lobby haben. Frauen, die durch Misshandlung entstellt wurden und denen die Ärztin gemeinsam mit ihrem Team zu einem menschlicheren Aussehen zurück verhilft.

 

2008 gründete unsere Preisträgerin die Organisation „IPRAS – Woman for Woman", die seit 2018 „Reconstructing Women International“ heißt. Zu ihr gehören heute über 100 Spezialistinnen, die geschundenen Frauen in Indien, Pakistan, Bangladesch und Kenia unentgeltlich helfen. Bis zu drei Mal jährlich fährt dieGründerin in betroffene Länder, um vor Ort zu operieren – ihre Lebensaufgabe, wie sie sagt.

 

 „In Indien wird stündlich eine Frau von Mann oder Schwiegermutter mit Benzin übergossen und angezündet. So sollen Frauen entsorgt werden, um einer neuen Platz zu machen. Ihnen möchte ich mit meiner Arbeit helfen. Wir operieren von 07:00 Uhr morgens bis Mitternacht – das strengt schon brutal an, aber eine Woche halte ich das durch!"

 

Wieder richtig schön machen kann auch eine Kapazität wie unsere Preisträgerin die Opfer nicht mehr. „Aber wir können solche Frauen von den größten Entstellungen befreien, damit sie wieder am Leben teilnehmen können.“ Dafür operiert die Chirurgin unter oft erbärmlichen Verhältnissen – manchmal ist nicht einmal eine Vollnarkose möglich.

 

Wie schlimm die Schmerzen gewesen sein müssen – das kann sich nicht einmal unsere Preisträgerin vorstellen. „Bei uns würde man solche Menschen sofort in ein Koma versetzen“. Manchmal kommen ihr selbst dabei die Tränen. Doch Ekel empfinde sie nie. „Ich kann ja helfen! Und genau deshalb habe ich diesen schönen Beruf.“

 


Pepo Puch

Pepo Puch

"Was denkbar ist, ist machbar"

Josef „Pepo“ Puch wurde am 10. Jänner 1966 in Graz geboren, begann im Alter von 15 Jahren in Oberzeiring mit dem Reiten und absolvierte zu dieser Zeit eine Rauchfangkehrer-Lehre.

 

Er ritt jahrelang international erfolgreich und startete bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen.

 

Für unseren Preisträger war die Sicherheit beim Reiten immer sehr wichtig, so trug er als einer der ersten Reiter die damals neu entwickelte Airbag-Weste.

 

Im August 2008 stürzte er in Hamburg folgenschwer - Diagnose:

Dritter und vierter Halswirbel Gebrochen – hohe Querschnittlähmung.

 

Es wurde zunächst vermutet, die getragene Airbag-Weste habe sein Leben gerettet.

Puch gab jedoch an, die Weste habe falsch ausgelöst, der Knall habe sein Pferd erschreckt, wodurch er letztlich gestürzt sei. Die Weste habe ihn dann am Abrollen gehindert, weshalb er davon überzeugt ist, dass ohne die Weste kein nennenswerter Unfall passiert wäre.

 

Nach einer komplizierten Wirbelsäulen-Operation gaben die Ärzte wieder Grund zur Hoffnung. Puch wurde nach Zürich verlegt, wo er nach zwei Wochen seinen linken großen Zeh wieder bewegen konnte.

 

 „Man hat mir geraten, einen Rollstuhl zuzulegen. Ich wollte aber nicht, dass meine Tochter dieses Bild mitbekommt: ich, im Rollstuhl sitzend, unter dem Christbaum - ich wollte aufrecht beim Christbaum stehen!“

 

Nach vier Monaten harter Arbeit und kleiner Ziele konnte Puch die Hand wieder zum Gesicht führen. Millimeter für Millimeter gewann er mit enormer Willenskraft und Disziplin die Herrschaft über seinen Körper zurück.

 

In Folge fand er als Dressurreiter im Behindertenreitsport wieder in den Sport zurück und schrieb bei den Paralympischen Sommerspielen 2012 in London Reitsportgeschichte!

 

Als erster rot-weiss-roter Sportler holte sich der Steirer bei den Para-Dressurbewerben erst eine Bronze-Medaille, und zwei Tage später eine Goldmedaille in der Kür, was ihn zum Helden der Nation machte.

 

Über seinen Paralympic Sieg werden die Erfolge im Vorfeld oft vergessen, so wurde er 2011 Europameister im Championship-Test, Vize Europameister in der Kür und führte im Herbst 2011 die Weltrangliste an.

 

In Rio de Janeiro konnte er seinen Titel verteidigen, gewann wieder Gold, und wurde als Parasportler des Jahres 2016 ausgezeichnet...

 

Nur 2 Monate vor unserer Gala holte er sich noch die Goldmedaille in der Einzelwertung bei den Europameisterschaften 2017 in Göteborg!

 

Das nächste Ziel: Tokio 2020 – wir wünschen Alles Gute!

 

 

Reinfried Blaha

Reinfried Blaha

"Eine ruhige See brachte noch nie einen fähigen Seefahrer hervor"

Reinfried Blaha wurde am 11. März 1978 in Graz geboren. Als er am 11. Februar 2006 einen schweren Skiunfall erleidet, weiß er noch nicht, dass er sieben Jahre später darüber Vorträge an Universitäten halten wird.

 

Er ist bei vollem Bewusstsein, als der Hubschrauber seinen unterkühlten Körper ins nächste Spital fliegt. Er wird notoperiert und als er aufwacht, ist er querschnittsgelähmt.

 

Kurz nach dem Unfall spürte Reinfried Blaha sich noch bis zur Hälfte seiner Oberschenkel, doch mit jedem Tag wanderte die Lähmung Wirbel um Wirbel nach oben. Die Ärzte kannten einen solchen Fall nicht und waren ratlos.

 

Nach einem Monat hatte die Lähmung den Halswirbel C4 erreicht. Bei Schädigung des Halswirbels C3 setzt die selbständige Atmung aus. Nach einem Monat stoppte die Lähmung glücklicherweise  so plötzlich und rätselhaft, wie sie begonnen hatte und blieb auf Höhe der Brustwarzen stehen. Mühsame Wochen im Reha-Zentrum folgten. Es war ein langsamer Übergang zurück in ein Alltagsleben.

 

Er wollte Stararchitekt werden - heute spielt das für ihn keine Rolle mehr. "Der Unfall hat mein Wertesystem durchgerüttelt", sagt Blaha. "Die Frage war nicht mehr: Wie viel verdiene ich, sondern, wie ziehe ich mir selbständig eine Hose an“.

 

Im August 2010 machten seine damalige Freundin Viktoria Reitter und er sich auf den Weg, eine neue Welt zu entdecken. Sie reisten ein Jahr lang mit dem Rollstuhl durch Mexiko und Zentralamerika. Für die nächsten 11½ Monate sollte „Barrierefreiheit“ nicht nur sprachlich ein Fremdwort bleiben.

 

Nach ihrer Rückkehr erlebten die beiden einen schlimmeren Kulturschock, als bei der Ankunft in Südamerika. Nach und durch diese Reise dachten beide lösungsorientiert statt problemorientiert, was sie auch in ihren Vorträgen über diese Reise weitergaben, bei denen sie Einblicke in ihren Alltag mit und ohne Behinderung ermöglichten, einmal aus seiner Sicht, einmal aus ihrer.

 

 „In Europa fordern die Menschen Anerkennung über Effizienz und Produktivität ein.
Dabei geht es in weiterer Folge doch eigentlich darum, geliebt zu werden", sagt Blaha.

 

Reinfried Blaha wollte mit den Vorträgen andere Menschen für das Thema Behinderung sensibilisieren und Mut machen, selbst Grenzgänge zu wagen. "Was ich kann und was nicht, kann mir niemand erzählen - das musste ich selbst herausfinden", sagt Blaha.

 

Mittlerweile unterrichtet er „Barrierefreies Bauen“ an der Technischen Universität in Graz und ist
Vorstandsmitglied im Verein „Initiativ für behinderte Kinder und Jugendliche“.

 

 „Für mich sind Barrierefreiheit, Inklusion und ein selbstbestimmtes Leben kein sozialer Hilfsakt,sondern ein Menschenrecht!“, meint Blaha. Besser hätte man es unserer Meinung nach nicht ausdrücken können!

 

Nach der Gala verschob sich der Lebensmittelpunkt unseres Preisträgers von Graz nach Berlin. Wir wünschen ihm alles Gute in dieser speziellen Stadt, von der er sicher die besten Seiten in sich aufsaugen wird... 

 

 

Michael Seres

Michael Seres

"Die digitale Technologie hat das Gesundheitswesen demokratisiert"

Unser Preisträger wurde 1969 in London geboren und lebt heute in Hertfordshire.

 

Im Alter von 12 Jahren wurde bei ihm die unheilbare Darmkrankheit „Morbus Crohn“ diagnostiziert. Vier Jahre später wurde ihm von seinem Gastroenterologen gesagt, dass er ihn nur behandeln würde, wenn sie als Team arbeiten würden.

 

 „Dadurch habe ich sehr früh gelernt, dass ich die Verantwortung für meine Gesundheit selbst übernehmen muss. Das führte mich dazu, mehr über meine Blutwerte und die wichtigsten Marker zu wissen, um meine Genesung zu unterstützen“.

 

Nach über 20 Operationen und einem Darmversagen wurde unser Preisträger Ende 2011 als 11. Patient einer Dünndarmtransplantation unterzogen, nach der er zweimal mit einem bösartigen Tumor zu kämpfen hatte.

 

 „Nach meiner Dünndarm-Transplantation habe ich entschieden, dass ich die Verantwortung habe, den Chirurgen, die mir das Leben gerettet haben, etwas zurückzugeben. Am besten konnte ich das tun, indem ich am Leben blieb“.

 

Im Jahr 2013 gründete er „11 Health“, ein Medizin-Produkt-Unternehmen für Sensortechnik, die mit
Blue-Tooth-Wireless-Technologie arbeitet, um sichere Echtzeitdaten für die meisten mobilen Geräte,
einschließlich Smartphones, Tablets und Uhren, zu senden.

 

Die Daten werden auf einem Cloud-Server gespeichert und dann mit Ärzten, Kliniken,
Pflegekräften und Familienmitgliedern geteilt, die sich um die Patienten kümmern.

 

 “Wir schaffen eine elegante und nahtlose Erfahrung zwischen der Hardware und den proprietären Apps, die von Patienten, Ärzten und Krankenschwestern in Zusammenarbeit mit unseren Ingenieurteams entworfen wurden”.

 

Diese Innovation brachte unserem Preisträger den „Gold Award Mobile App“,
den „HDA2015 
Breakout Award“ und den“ AXA PPP Health Tech & You Awards 2016“ ein.

 

Er verstand die Kraft des Patienten und die Rolle, die dieser basierend auf gegenseitigem Respekt und Empathie, in Zukunft im Gesundheitswesen spielen kann, darüber hinaus hilft er allen Darmtransplant-Patienten in Großbritannien, die psychische Probleme haben und motiviert Menschen, die jeglichen Mut und Motivation verloren haben.

 

Er vermittelt Patienten, die von Krankenhäusern abgewiesen und als hoffnungslos diagnostiziert
wurden an Spezialinstitutionen, wo sie dann auch meistens behandelt werden können.

 

Als Vorsitzender und Treuhänder einer Charity-Organisation konnte er in den letzten 5 Jahren
über 600.000 Pfund für die Forschung lukrieren und investieren.

 

In unseren Augen ist Michael Seres ein wahrer Gewinn für das Gesundheitswesen in Großbritannien,
der diesem hoffentlich auch weiterhin mit neuen Ideen und Entwicklungen erhalten bleibt.

 

 

Ciara Moser

Ciara Moser

"Ausprobieren ist besser, als verhätschelt zu werden"

Ciara Moser wurde am 29.08.1996 in Dublin als Tochter einer Irländerin und eines
Österreichers geboren und ist durch Lebersche Amaurose von Geburt an blind.

 

Die ersten vier Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Irland, der Heimat ihrer Mutter.
Danach 
übersiedelte die Familie in den Geburtsort des Vaters, nach Aschach an der Steyr.

 

 Ihre Eltern, Hannes und Terry Moser, haben ihr sehbehindertes Kind so erzogen, dass es keine Angst vor der Welt um sich herum hatte. Ein paar blaue Flecken waren Vater und Mutter lieber als das kleine Mädchen nicht durch die Stube krabbeln zu lassen, wo es sich hin und wieder an Tischbeinen den Kopf anschlug.

 

Auch zogen sie nicht einen Moment in Erwägung, ihre Tochter auf eine Blindenschule zu schicken. „Sie wollten, dass ich ohne Einschränkungen aufwachse“, erzählt Ciara. Mehr als gelungen: Die junge Frau, die in ihren Kinderschuhen auf eigene Füße gestellt wurde, ist heute nicht nur sportlich und musikalisch höchst begabt – sie ist vor allem eines: unabhängig - als Blinde in einer Welt der Sehenden keine Selbstverständlichkeit!

 

 „Meine Eltern haben mich die Liebe zur Musik entdecken lassen“, erzählt die junge Musikerin dankbar und mit Freude. Als der Vater sie zur ersten Geigenstunde bringt, ist sie noch nicht einmal drei Jahre alt, so räumte sie auf der Violine schon bald diverse Preise ab.

 

Auf die Geige folgten Klavier, Schlagzeug und Kontrabass - bis sie "ihr" Instrument fand - den E-Bass.

 

Heute ist sie bei Jazz-Jam-Sessions in Wien eine der gefragtesten E-Bassistinnen, spielt in drei Bands,
wo sie musikalisch zwischen Pop und Jazz pendelt, und macht mit ihren zwei Brüdern irische Musik.

 

Als wäre das Leben dadurch noch nicht bunt genug, spielt sie mit großer Begeisterung Fußball, fährt Skirennen und nimmt an Leichtathletikwettkämpfen teil.In letzter Zeit musste der Sport aus Zeitgründen der Musik ein wenig weichen.

 

 „Es ist mein größter Berufswunsch, einmal in einer coolen Band zu spielen und als
Musikerin meinen Lebensunterhalt zu bestreiten“
, erzählt Ciara.

 

Seit Kurzem studiert sie Instrumental- und Gesangspädagogik in Wien.
„Wenn alle Stricke reißen, kann ich so später auch Musiklehrerin werden", meint Ciara.

 

Vorerst zieht es sie aber ins Ausland, wo sie ihr Studium erweitern möchte.
Wenn man sich - wie unsere Preisträgerin –  keine Grenzen setzt,
steht einem schließlich die Welt offen!

 

 

Clemens Unterreiner

Clemens Unterreiner

"Ich glaube Menschen wären glücklicher, würden sie anderen Menschen mehr helfen und Gutes tun"

Clemens Unterreiner wurde am 18. März 1977 in Wien geboren und wuchs in Wien, Graz und Budapest auf. Erste musikalische Erfahrungen hatte er während der Schulzeit als Mitglied des Chors und der Schauspielgruppe des Akademischen Gymnasiums.

 

Seine Karriere begann er mit Auftritten bei den Wiener Festwochen und  unternahm Konzertreisen nach Bulgarien, Syrien, Italien, Spanien, Deutschland, USA und Asien.

 

Hier begeisterte er das Publikum mit einer stimmlichen Souveränität, die ihresgleichen sucht und sein jugendlicher Charme tat das Übrige.

 

Seit September 2005 ist Clemens Unterreiner als Solist und festes Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper engagiert und sein Repertoire reicht vom lyrischen Fach über deutsch-italienische-französische Kavalier- und Heldenbaritonpartien bis zu Messen, Oratorien und klassischem Lied und beinhaltet auch Operette und moderne Musik.

 

Selbst längst etabliert, hilft er als Gründer und Präsident der KLASSIK-MANIA, einem internationalem Opern-Gesangswettbewerb, Nachwuchssängern Fuß zu fassen.

 

Der Weg dorthin verlief jedoch alles andere als einfach. Im Alter von fünf Jahren erlitt er eine schwere Augenkrankheit und erwachte eines Tages vollkommen blind. Durch langwierige Behandlungen konnte diese Behinderung zum Glück doch überwunden werden. Wenn er heute auch wieder sehen kann, bereitet ihm zum Beispiel Lesen nach wie vor Probleme.

 

Kurzfristig brachte ihn diese Krise zur Musik, langfristig machte sie ihn zu einem sehr dankbaren Menschen, der sich regelmäßig für karitative Organisationen und Projekte im In- und Ausland engagiert.

 

So ist er Gründer und Präsident des Vereins HILFSTÖNE – Musik für Menschen in Not, Testimonial und Pate des Aktionsraums Hilfswerk Österreich und unterstützt durch seine künstlerische, mediale Arbeit und Spenden unter anderem auch die Volkshilfe Österreich, das CS-Hospiz Rennweg, die Kinder Krebs Hilfe, den Österreichischen Kinderschutzpreis und andere.

 

Seit 2014 unterstützt den Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) als Botschafter.

 

Am 12. Mai 2016 erschien sein erstes Buch „Ein Bariton für alle Fälle“ – eine kurzweilige Auto-Biografie, die den alles andere als vorgezeichneten Weg des Ausnahme-Künstlers beschreibt.

 

Für uns ist er seit 2012 ein überaus angenehmer, sympathischer und hilfsbereiter Gast,
den wir in der LifeGoesOn-Familie nie wieder missen möchten.  

 

 

Peter Kai

Peter Kai

"Ich möchte Kindern ein Heute schenken, deren Morgen in den Sternen steht"

Unser Preisträger hat als Seelsorger in Spitälern wie St. Anna und AKH 20 Jahre lang immer und immer
wieder erlebt,  wie die schwere Erkrankung eines Kindes die gesamte Familie erschüttert.

 

Wenn das kranke Kind für Wochen oder sogar Monate im Spital ist, Mutter und Vater dadurch an den Grenzen ihrer Belastbarkeit sind und für die gesunden Geschwisterkinder keine Zeit haben, droht die Familie auseinander zu brechen.

 

Peter Kai wollte und musste etwas tun. So entstand 1998 der Sterntalerhof, für ihn eine Notwendigkeit. Ein Kinderhospiz im ursprünglichen Sinn des Begriffs, nämlich eine Herberge, wo die gesamte Familie zur Ruhe kommen und Kraft tanken kann, um wieder zurück in den Alltag zu finden.

 

Es war eine Fügung des Schicksals, die ihn Mitte der 90er Jahre mit Regina Heimhilcher, seiner Mitbegründerin, zusammenführte.

 

Regina war Voltigiertrainerin, als ein Mädchen ihrer Trainingsgruppe an einem Gehirntumor erkrankte und ins Spital kam, wo sie Peter Kai kennenlernte. Dieses Mädchen verstarb an ihrer Erkrankung, besuchte aber mit Peter Kai zuvor noch Regina und ihre Pferde.

 

So lernten Peter Kai und Regina Heimhilcher einander kennen und erlebten erstmals, welche mehrdimensionale und unglaublich effektive Wirkung von diesen Tieren ausgeht.

 

Gemeinsam entwickelten sie das "Konzept STERNTALERHOF" zur Ganzheitlichen Betreuung von Familien mit schwer-, chronisch und sterbenskranken Kindern in einer würdevollen und natürlichen Atmosphäre durch ein  interdisziplinäres Team mit dem Schwerpunkt “Pferdetherapie”.

 

Peter Kai und Regina Heimhilcher kauften mit ihrem Ersparten einen kleinen Bauernhof im Südburgenland und begannen 1998 als unabhängiger, mildtätiger und gemeinnütziger Verein mit ihrer Arbeit.

 

“Wir haben sehr engagiert, aber auch blauäugig begonnen. Wenn ich am Anfang gewusst hätte, was in den ersten Jahren auf uns zukommt, hätte ich es vielleicht bleiben lassen, aber mein Tiroler Sturschädel und der Glaube, dass der Herrgott schon weiß, was er tut, ließen mich wohl durchhalten,” meint Peter Kai rückblickend.

 

Mittlerweile ist der Sterntalerhof ein Ganzjahresbetrieb, der mehr als 100 Kinder mit ihren Angehörigen pro Jahr stationär betreut, diesen Familien durch die mobile Versorgung mit über 100 Netzwerk-Partnern den Alltag zuhause erleichtert, 2-3 Geschwisterwochen im Sommer gestaltet, etwa 20 Kinder pro Woche ambulant begleitet, sowie mehrmals im Jahr eine Gruppe von 5 verwaisten Familien auf Basis eines eigens entwickelten Konzepts stützt.

 

Wenn die Vision eines Menschen zu einem derart funktionierendem Ergebnis kommt,
ist es ein Geschenk für den Visionär und die Menschheit. DANKE...

 

 

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Rüdiger Böhm

Rüdiger Böhm

"Grenze oder Herausforderung – du entscheidest"

Schon von Beginn an spielte Sport im Leben unseres Preisträgers eine wichtige Rolle. Fußball war die größte Leidenschaft, aber auch jede Form von Wassersport, Skifahren und Tennis gehörten immer zu seinen bevorzugten Sportarten.

 

Nach dem Abitur begann er ein Studium der Sportwissenschaften in Darmstadt. Zum Ausgleich ging er schwimmen, Rad fahren oder joggen und abends mixte er Cocktails und servierte Drinks in einer Bar…

 

 

…bis zu dem Tag, als er mit seinem neuen Rennrad zur ersten Trainingsfahrt aufgebrochen war. An jenem 21. April 1997 änderte sich alles!

 

Nach einer Kollision mit einem LKW wurde er schwer verletzt ins Darmstädter Klinikum eingeliefert. Was folgte, waren viele kritische Tage ohne jegliche realistische Überlebenschance und lange Wochen im Krankenhaus. Am Ende hat er den Kampf ums Überleben gewonnen und stand da - nein, saß da -  im Rollstuhl, ohne Beine!

 

Heute hat er sich erfolgreich ins Leben zurück gekämpft, auf zwei Prothesen laufen gelernt und steht wieder mit beiden Beinen fest im Leben. Nach einer fast einjährigen Rehabilitationsphase fing er wieder an im Sport zu arbeiten.

 

Heute kann er auf eine fast 20jährige Erfolgsgeschichte als Fußballtrainer im Nachwuchs-Spitzenfußball zurückblicken. Ende 2006 hielt er als weltweit einziger Trainer ohne Beine das UEFA-Pro-Lizenz Diplom des DFB in Händen.

 

Inzwischen lebt er in der Schweiz und Sport ist wieder der Mittelpunkt seines Lebens. Als aktiver Sportler genießt er täglich seinen Sport, lebt seinen Traum und versucht immer wieder die vermeintlichen Grenzen zu verschieben.

 

 

Yan Liu

Yan Liu

"Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben"

Die Leidenschaft unserer Preisträgerin galt bereits im Alter von neun Jahren dem Jahrhunderte alten klassischen chinesischen Tanz, den sie später mit Kampfkunst und Tai-Chi ergänzte.

 

Bereits mit 18 Jahren bekam sie einen Vertrag bei der Bejing Dance Academy, wurde geschätzt für ihre emotionellen Interpretationen von klassischen Tanz-Dramen, und gewann mit 23 die höchste staatliche Auszeichnung – den Lotuspreis.

 

Als eine der führenden Tänzerinnen am Zenit einer goldenen Karriere, sollte sie im Jahr 2008 bei der Eröffnungsfeier der olympischen Spielen in Peking eine 6-minütige Choreographie tanzen.

 

Zwei Wochen vor der Show stürzte sie bei den Proben zehn Meter durch ein Loch auf die Stahlkonstruktion der Hauptbühne. Nach einer sechsstündigen Operation stand fest – sie musste der Bühne Lebewohl sagen und sich auf ein Leben im Rollstuhl einstellen.

 

Nur 15 Monate nach dem schrecklichen Unfall war sie im Rollstuhl zurück auf der Bühne mit einer Choreographie zu ihrem Studium der Handgesten im chinesischen Tanz.

 

2010 gründete sie einen Kunst-Sonderfonds für arme Studenten, Waisenkinder und Kinder von Wanderarbeitern, um ihnen zu ermöglichen, tanzen zu lernen.

 

Im Jahr 2014 machte sie ihren Doktortitel in Tanz-Theorie und schrieb ein Buch über ihre Forschungen der Hand-Gesten im chinesischen Tanz.

 

Im selben Jahr erschuf sie in Zusammenarbeit mit einer Französin die Choreographie „Der rote Faden“, worin es um Menschen geht, die nach einem Schicksalsschlag kämpfen und ihr Leben wieder in den Griff bekommen.

 

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie unsere Preisträgerin werden würde…

 

 

Thomas Gschwandtner

Thomas Gschwandtner

"Man kann auch sitzend aufrecht durch´s Leben gehen"

1996 erlitt unser Preisträger bei einem Autounfall schwere Verletzungen im Bereich des sechsten und siebenten Halswirbels, sitzt seither im Rollstuhl und kann nur noch Daumen und Zeigefinger bewegen.

 

 

Akzeptiert hat er die Situation schnell, die Empathie für andere kam aber erst später.

 

Zwanzig Jahre nach dem Unfall stellte er sein Buch vor: "Gelähmt ist nicht gestorben." Es resümiert sein gutes Leben trotz Querschnittlähmung und beantwortet Fragen, die man einem Rollstuhlfahrer aus Rücksicht oft nicht stellt.

 

„Du kommst ins Rehazentrum und glaubst, du wirst Rollstuhlfahrer. Aber die ersten Monate beschäftigst du dich nur mit Klogehen. Heute weiß ich, wie viel und was ich trinken und essen darf.“ Er hat im Buch nichts ausgelassen, auch nicht, wie man als Querschnittgelähmter Kinder kriegt.

 

Die ersten 17 Seiten schrieb er gleich nach dem Unfall. Die Idee war immer da, er hat sie nur weggeschoben, aber der Ehrgeiz blieb, ob der kleine Tom ein Buch schreiben kann. Mittlerweile zeigt er bei Vorträgen und Lesungen anderen Behinderten ebenso wie Nichtbehinderten den Blick auf´s Wesentliche.

 

Als Held von nebenan ist er genau die Art von Eckpfeiler der Gesellschaft, die durch ihre Art zu leben diese Welt zu einem besseren Ort machen.

 

Am wichtigsten ist ihm, im Moment zu leben, obwohl er drauf gekommen ist, dass es für ihn noch nicht aus ist. Es kann viel passieren, auch noch Schlimmes – aber er sagt sich bei aller Ruhe:„ Was ich habe, reicht mir - aber verlassen tät’ ich mich nicht darauf.“

 

 

Geoffrey Ball

Geoffrey Ball

"Es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, anderen helfen zu können"

Unser Preisträger leidet seit einem schweren Fieberanfall in der Kindheit an einer Schallempfindungsschwerhörigkeit. Er wurde mit herkömmlichen Hörgeräten versorgt, die zwar die Lautstärke erhöhten, aber nie eine zufriedenstellende Klangqualität liefern konnten.

 

Als er 15 Jahre alt war, befanden sich implantierbare Hörgeräte zwar bereits in der Entwicklung - damals konnte er aber nicht ahnen, dass es weitere 18 Jahre dauern würde, bevor ihm Implantate eingesetzt würden, die er selbst konstruiert hatte.

 

Nach seinem Biomedizin Studium arbeitete Ball für viele Jahre im Bereich der Gehörforschung, mit Schwerpunkt Mittelohrstrukturen. Ergebnis dieser Arbeiten war die Entwicklung eines winzigen elektromechanischen Wandlers, der geeignet war, Vibrationen an die Gehörknöchelchen weiterzugeben.

 

Aufbauend darauf entwickelte Ball die Vibrant Soundbridge, ein Mittelohrimplantat, das aus einem implantierbaren Teil und einem extern getragenen Audioprozessor besteht.

 

Geoffrey Ball war dann selbst einer der ersten Patienten, die mit der Vibrant Soundbridge implantiert wurden. Inzwischen tragen mehrere tausend Menschen dieses Implantat, und er selbst auf beiden Seiten.

 

Im Dezember 2011 erschien seine Autobiografie unter dem Titel "... und ich höre doch! Ein technologisches Abenteuer zwischen Silicon Valley und den Alpen."

 

Die Beharrlichkeit unseres Preisträgers hat weltweit vielen, die an Schallleitungs- und kombinierter Schwerhörigkeit leiden, geholfen. Seine Erfindung wird es auch in Zukunft vielen Menschen ermöglichen, aktiver am Leben teilzunehmen.


 

Hao Liu

Hao Liu

"Ich liebe es, meine Freude an der Musik auf der Bühne mit dem Publikum zu teilen"

Unser Preisträger kommt aus der mongolischen Stadt Chifeng und seine Geschichte beginnt eigentlich vor seiner Geburt. Die erwarteten Drillinge kamen viel zu früh zur Welt und mussten derart unterentwickelt in einem Inkubator mit Sauerstoff versorgt werden.

 

Unser Preisträger schaffte es als einziges von den drei Babys zu überleben, doch nach drei Monaten stellte sich heraus, dass er durch die Verabreichung von zu viel Sauerstoff, irreparabel erblindet war.

 

Als seine Mutter bemerkte, wie positiv er auf Musik reagierte, kaufte sie ihm im Alter von drei Jahren ein Spielzeug-Keyboard. Innerhalb kürzester Zeit spielte er damit alle Kinderlieder nach, obwohl ihm nie jemand etwas beigebracht hatte.

 

Auf der Suche nach einem Lehrer, wurde die Mutter von niemandem ernst genommen, da es keiner für möglich hielt, einem blinden Kind ein Instrument beizubringen.

 

Professor Yuan Sheng aus Peking war es schließlich, der sich bereiterklärte dieses Supertalent zu unterrichten. Er meinte, man könne es durchaus als Vorteil sehen, dass sich unser Preisträger nicht von Noten ablenken lässt, sondern die Musik ohne Ablenkung spürt und lebt.

 

Als er LangLang kennenlernte, meinte dieser "in einem Jahr bist du besser als ich"

 

…seitdem bezeichnet unser Preisträger ihn als seinen großen Bruder, der ihn damit motiviert hat, und den er immer wieder trifft.

 

Durch die Medienpräsenz unseres Preisträgers wurde man mittlerweile auf die Problematik des Sauerstoff-Überschusses bei Inkubatoren aufmerksam. Die Organisation „Vision 2020“ hat schon einige Frühgeburten vor dem gleichen Schicksal wie dem unseres Preisträgers bewahrt, da man bei einer Früherkennung innerhalb von vier Wochen 100% des Augenlichts retten kann!

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Vanessa Sahinovic

Vanessa Sahinovic

"Aufgeben tue ich einen Brief"

Unsere Preisträgerin war als Synchronschwimmerin im ÖOC Team bei den Europaspielen 2015 in der aserbaidschanische Hauptstadt Baku. Es hätte der erste Höhepunkt ihrer Karriere werden sollen. Doch dann passierte am Tag vor der Eröffnung ein unfassbarer Unfall.

 

Ein Shuttlebus der Organisation –  dessen Fahrer später angab, er habe die Pedale verwechselt – raste ungebremst in die Gruppe der österreichischen Synchronschwimmerinnen.

 

Seither ist sie vom Nabel abwärts gelähmt. Als wäre das nicht schlimm genug, kämpft sie seither um eine Entschädigung, die noch immer aussteht.

 

Ihre Eltern Azra und Safet sind immer gut über die Runden gekommen und haben keine Schulden gemacht. Ihre Wohnung liegt im zweiten Stock, was zum Problem wurde, denn das Haus hat keinen Lift.

 

Safet wird seine Tochter nicht ewig vom zweiten Stock hinunter- oder in den zweiten Stock hinauftragen können.

 

Im Herbst 2017 will Vanessa wieder "in die Schule gehen", natürlich sagt sie "gehen". Auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer gehen einkaufen, ins Kino, gehen aus.

 

Sie hat die Hoffnung jedenfalls noch nicht aufgegeben, irgendwann einmal wieder gehen zu können. Dass sie wieder schwimmen kann, hat sie schon bewiesen und strahlt, wenn sie nur daran denkt.

 

Ihre Art mit der Situation umzugehen, für die sie nun wirklich gar nichts kann, ihre Dankbarkeit und Lebensfreude, machen sie zu einer würdigen Preisträgerin in der eigens für sie kreierten Kategorie „Hoffnung“.

 

 

Maria Prean

Maria Prean

"Gott macht keine Fehler"

Unsere Preisträgerin wurde 1939 in Tirol in Österreich geboren. Sie wuchs in einer katholischen Familie auf und ihre Kindheit und Jugend war stark von dem Bedürfnis geprägt, immer ein guter und braver Mensch zu sein.

 

Sie entdeckte bald ihren großen Wunsch, Mutter zu sein und sich intensiv um viele Kinder zu kümmern. So wurde sie im Jahr 1962 SOS-Kinderdorfmutter in Dornbirn. Hier opferte sich Maria mehr und mehr für die Arbeit auf und erlitt schließlich einen totalen körperlichen und seelischen Zusammenbruch.

 

Im April 1986 lernte sie ihren Mann Herbert Prean kennen, den sie im Juni desselben Jahres heiratete. Mit ihm baute sie zunächst in Innsbruck ein Missionswerk auf. Als Herbert im November 1992 an einer Krebserkrankung starb, ermutigte er Maria, diese Arbeit fortzusetzen.

 

Im Jahr 1995 reiste Maria Prean zum ersten Mal auf Einladung eines Paters nach Uganda und erlebte eine große Liebe und herzliches Erbarmen zu den Menschen dort.

 

2001 wurde der Verein „Vision für Afrika“ gegründet, der 2002 für seine Administration ein Haus in Uganda kaufte und später 65 Hektar Land geschenkt bekam, um dort Schulen und Waisenhäuser zu bauen.

 

Inzwischen lebt sie acht Monate im Jahr in Uganda und ihr Verein unterstützt ca. 5500 Kinder an 180 Schulen. Viele von Maria Prean akquirierte Sponsoren aus Europa ermöglichen diesen Kindern eine gute Ausbildung, mit der sie die Zukunft des von Kriegen gezeichneten Landes verändern können.

 

 

Erich Artner

Erich Artner

"Das Einzige was die Krankheit bekommen hat, sind meine beiden Unterschenkel, mehr war ich nicht bereit zu geben"

Aufgewachsen in Wien Hütteldorf, perfekt ins Leben geleitet von wunderbaren Eltern und einem traumhaften Bruder, hat es ihm in seinen Kindheitsjahren kaum an etwas gefehlt.

 

Es war der 19.12.1989 der das Leben unseres Preisträgers unwiderruflich verändern sollte. Eine vermeintliche Grippe entpuppt sich als Waterhouse-Friderichsen-Syndrom infolge einer bakteriellen Infektion. Nach einer Amputation beider Unterschenkel lagen seine Überlebenschancen bei 2%.

 

Es gelang ihm, wieder Mut zu fassen und den wichtigen Schritt zurück zur Mobilität und damit zurück in seinen Alltag zu schaffen. Viele Dinge waren nun nicht mehr möglich und so war eine Neuorientierung gefragt. Was jetzt leicht klingt, war ein langer Prozess, der mit vielen Niederlagen und Rückschlägen verbunden war.

 

Daher ist es ihm ein besonderes Bedürfnis, in seinen Vorträgen genau darauf einzugehen, um auch anderen Menschen einen Einblick zu geben und Wege aufzuzeigen, die es ermöglichen können, aus Niederlagen oder Rückschlägen gestärkt hervorzugehen.

 

Nach einigen Jahren als Rollstuhlbasketballer zwang ihn eine Armverletzung sich intensiver dem Radsport zu widmen. Dadurch wurde in ihm seine Leidenschaft zum Ausdauersport geweckt.

 

Ab 2005 bestand das Ziel, die 3 Disziplinen eines Ironmans völlig separat betrachtet, in sinnvoller Weise betreiben zu können. Erst danach wurden die spezifischen Triathlonziele formuliert.

 

Was also so kurz nieder zuschreiben ist, war durch viele Einzelziele und Herausforderungen der letzten Jahre geprägt.

 

2014 fand dieses Ziel als erster Finisher mit Beinprothesen beim Ironman in Klagenfurt seinen Höhepunkt!

 

 

Maleen Fischer

Maleen Fischer

"Ich sollte nie 10 Jahre alt werden"

Im Alter von drei Jahren schickten die Ärzte unsere Preisträgerin mit der fatalen Diagnose Lungenhochdruck nach Hause, Lebenserwartung: nur wenige Jahre.

 

Mit unglaublichem Mut kämpft sie seitdem zusammen mit ihren Eltern um ihr Leben – denn an Lungenhochdruck leiden weltweit zu wenige Menschen, als dass es sich für die Pharmaindustrie rechnen würde, in die Entwicklung eines Heilmittels zu investieren.

 

Im Laufe der Jahre brachten Maleen und ihre Familie nicht nur immer mehr Wissenschaftler, sondern auch Pharmakonzerne dazu, die tödliche Krankheit zu erforschen. Dass sie heute noch lebt, verdankt sie einer kleinen Tasche um ihre Hüften, aus der alle 40 Sekunden über einen Katheter, der direkt in ihr Herz führt, ein lebenserhaltendes Medikament gepumpt wird.

 

„Als gäbe es kein Morgen“ lautet der Titel ihres Buches, in dem die heute 18-Jährige erstmals ihre bewegende Geschichte erzählt: den dramatischen Kampf ums Überleben, den Mut zur Lebensfreude, Momente der Verzweiflung – und wie die Hoffnung selbst den Tod besiegen kann.

 

Ihre berührende Botschaft: Ein jedes Schicksal hat seine positiven Seiten. Man muss sie nur suchen.

 

Maleens Vater hat nicht nur seiner Tochter das Leben gerettet, er hat auch sehr viel für Menschen mit und zur Erforschung von Lungenhochdruck getan.

 

Vor 15 Jahren war eine Therapie in Österreich nicht möglich. Heute rangiert die von Gerry Fischer gegründete österreichische Initiative Lungenhochdruck hinsichtlich Expertise und Forschung unter den Top fünf weltweit.

   

 

Robert Karasz

Robert Karasz

"Wenn du die Welt nicht retten kannst, rette ein Kind"

Unser Preisträger ist Moderator und Sendungsleiter bei einer der größten staatlichen TV-Stationen Ungarns. Seine Sendung heißt „Mocca TV“ und ist ein Frühstücksmagazin.

 

Obwohl er es im Leben gut erwischt hat, oder vielleicht gerade deswegen, rief er seit 2011 mehrere soziale Projekte ins Leben.

 

Beim ersten Projekt mit dem Titel „Adoptiere einen Teddybären“ haben mittlerweile ca. 120.000 Menschen, darunter sehr prominente Persönlichkeiten, ihren Teddybären gespendet.

 

Diese werden versteigert, mit dem Ziel Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen, da in Ungarn ca. 600.000 Menschen mit Behinderung leben, von denen nur 10% die Möglichkeit haben, sich im Arbeitsleben zu integrieren.

 

Das zweite große Projekt heißt „Die Nacht der 1000 Lichter! In Ungarn verschwinden jährlich 14.000 Jugendliche, wovon 80 bis 90 % nie wieder auftauchen!

 

Abgesehen von 8 Millionen Milchpackungen, auf denen dank unseres Preisträgers Bilder der verschwundenen Kinder abgebildet werden, gibt es einmal im Jahr ein Konzert mit 120.000 Besuchern, bei dem tausende Luftballons mit den Foto´s der Kinder in den Himmel geschickt werden.

 

Dadurch werden rund 30 % dieser Kinder wiedergefunden!

     

 

Petra Trieb

Petra Trieb

"Ein Bohrhammer war das schönste Geräusch der Welt"

Unsere Preisträgerin fiel im Alter von dreizehneinhalb Jahren aufgrund einer Gehirnhautentzündung ins Koma, aus dem sie nach Wochen taub erwachte.

 

„Aufzuwachen und taub zu sein war, als würde man plötzlich an seinem eigenen Leben nicht mehr teilhaben, sondern von außen zusehen“.

 

Obwohl es damals noch keine Erfahrungswerte gab, erklärte sich die Preisträgerin der Kategorie Gesellschaft sofort bereit, an einer Studie teilzunehmen und ließ sich als erster Mensch operativ beidseitig ein Cochlear-Implantat einsetzen.

 

Sowohl Petra Trieb selbst, als auch die Firma MEDEL und daraus resultierend viele Menschen, denen es seitdem ähnlich erging, konnten von der Courage unserer Preisträgerin profitieren.

 

Sie ist der Beweis, dass es stets innovative Firmen und mutige Menschen braucht, damit sich die Medizin weiterentwickeln kann.

 

 

Rainer Seyrling

Rainer Seyrling

"Es ist schön das Leuchten in den Augen der Kinder zu sehen"

Unser Preisträger der Kategorie Gesellschaft kommt aus Seefeld in Tirol, wo er eine behütete Kindheit und Jugend erleben durfte - bis zum Juni 93…

 

Im Alter von 18 Jahren erlitt er einen Motorrad-Unfall, dessen Folge eine Querschnittslähmung war. Diese Behinderung hielt ihn aber nicht davon ab, in der Mindestzeit ein Jura-Studium zu absolvieren, und in der Tiroler Landesregierung Spuren zu hinterlassen, wo er seit 2010 Leiter der Abteilung Arbeit und Wirtschaft ist.

 

Als Radfahrer, Skifahrer, Jäger, Eisstock-Schütze und bei diversen anderen Freizeitaktivitäten – auch als AC-DC Fan, der Konzerte besucht, zeigt er jeden Tag, wie dankbar er für sein Leben ist.

 

Am meisten setzt er sich aber als Nachwuchs-Trainer im Taekwondo Club Seefeld ein, wo er den Kindern nicht nur Freude am Sport, sondern auch Disziplin vermittelt - und einen normalen Umgang mit Menschen mit Behinderung, weil sie diese bei ihm gar nicht sehen.

 


Pater Csaba Böjte

Pater Csaba Böjte

"Kinder verdienen einen besonderen Schutz"

Unser Preisträger ist Franziskaner Pater und kam 1992 als frisch geweihter Priester nach Deva, wo er das Elend bei den Kindern sah und sofort handelte. Er machte die Ruine eines verfallenen Franziskaner Klosters wieder bewohnbar und bot den obdachlosen Kindern ein neues Zuhause.

 

In den letzten 13 Jahren hat er dann mit vielen Freunden und MitarbeiterInnen ein beeindruckendes Hilfswerk für Kinder aufgebaut, getragen von der Stiftung „Heiliger Franziskus“.

 

In Deva, wo alles begonnen hat, gibt es heute Kindergarten, Grundschule, Gymnasium, Familienwohngruppen, Speisesaal, Großküche und eine Tischlerei mit Lehrwerkstätte.

 

Inzwischen sind in zwölf Orten in Siebenbürgen Kinderbetreuungszentren entstanden, die Kinder aus Familien aufnehmen, die in unbeheizten Wohnungen ohne Wasser und Strom leben, oder im verfallenen Fußballstadion und auf dem Bahnhof.

 

In den vergangenen 20 Jahren hat Bruder Csaba rund 4800 Kinder aufgezogen und ihre Ausbildung gewährleistet. Die „Saint Francis Foundation“ hat derzeit 68 Schutzhütten in verschiedenen Gemeinden, in denen 2300 Kinder ein Zuhause gefunden haben.

 

 

Florian Dungl

Florian Dungl

"Wir wollen nicht das Rad neu erfinden, wir möchten eine Schaltstelle sein"

Dieser Preisträger musste durch einen Badeunfall in seiner unvergleichlichen Dynamik eine Vollbremsung hinlegen. Der Sohn aus der erfolgreichen Felber Bäckerei lebte davor ein turbulentes, umtriebiges Leben mit vielen Projekten, Reisen und laufend einer Portion Risiko, über die er allerdings nicht nachdachte – bis zu jenem Tag 2007, der den Speed fürs erste auf null zurückfuhr…

 

…neun Monate Rehabilitationszentrum - Querschnittslähmung!

 

Seither nimmt er laufend wieder Geschwindigkeit auf. Eine große Aufgabe steht im Zentrum der Bemühungen des jungen Mannes: Inklusion, das für beide Seiten gewinnbringende Miteinander, nicht Nebeneinander, von Menschen mit und ohne Behinderung, die Wahrnehmung und gleichzeitig volle Akzeptanz der Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

 

Er will das positive Lebensgefühl, das er selbst als Sportler und Mensch mit Behinderung hat, mit anderen Menschen teilen. Seit Jahren träumte er von einem Magazin, das positive Zugänge und Lifestyle vermittelt – dann war es da und hieß VALID LEBEN!

 

Das Magazin über Menschen mit und ohne Behinderung trägt den charakteristischen Speed des Preisträgers in sich und erzählt gleichzeitig sanft und ohne Zwang von den Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die Menschen mit und ohne Behinderung verbinden.

 

Zielgruppe sind also nicht nur die 1,6 Millionen Menschen, die in Österreich im weiteren Sinn als behindert gelten. Das revolutionäre Magazin-Konzept soll auch Menschen ansprechen, die sich für das Leben von Behinderten interessieren und einen neuen, positiven Einblick gewinnen wollen.

 

 

Martina Reinhart

Martina Reinhart

"Der Sport hat mir nach meinem ersten Unfall geholfen - ich wollte aber immer nur Malen"

In ihrer Schulzeit hat die Preisträgerin in der Junioren-Nationalmannschaft und dann in der Basketball-Bundesliga gespielt, ist beim ULC Linz gelaufen und war Surflehrerin am Neusiedler See, sah aber den Sport nie als Mittelpunkt ihres Lebens.

 

Nach der Matura ging sie nach Los Angeles um Malerei zu studieren. Dazu kam es aber nicht…

 

…sie stürzte 15 Meter tief in einen Lichtschacht und zog sich eine schwerste Kopfverletzung zu. Nach 2 Wochen wurde sie – noch im Koma - nach Österreich zurückgeflogen, wachte nach weiteren 2 Wochen auf und verbrachte die nächsten 4 Monate im Krankenhaus.

 

Eine halbseitige Lähmung links war anfangs nicht völlig wegzubekommen. Durch das Training mit ihrem alten Leichtathletiktrainer schaffte sie es dann aber, alle körperlichen Mängel zu beheben und wurde wieder „zurück ins Leben“ entlassen.

 

Da sie in LA begonnen hatte spanisch zu sprechen, wollte sie vor dem Diplom im Rahmen eines Stipendiums nach Barcelona, um dieses zu verfeinern.

 

Während der 3 Monate in Spanien war das Fahrrad ihr Transportmittel. Eines Abends wurde sie von einem Auto ohne Licht angefahren.

 

Im Nachhinein erfuhr sie, dass der Fahrer glücklicherweise sofort die Rettung geholt hatte, und sie nicht einfach liegen ließ.

 

Im Krankenhaus hatte zum Glück ein plastischer Chirurg Nachtdienst, der die Preisträgerin 7 Stunden operierte und die 49 Frakturen im Gesicht mit 5 Titanplatten fixierte.

 

Körperlich war unsere Preisträgerin diesmal relativ schnell wieder fit, nur der geschwollen Kopf mit dem schrecklichen Gesicht war eine psychische Belastung.

 

Glücklicherweise hat sich die Preisträgerin nie allein über ihr Aussehen definiert und ließ sich stets durch ihr Leben inspirieren.

 

So setzte sie diese Impulse auch in ihrer künstlerischen Arbeite um und schrieb das Buch „Die Schönheit und der Körper der Frau“ - eine zeitgeschichtliche, philosophische Abhandlung mit 85 Zeichnungen.

 

 

Richard Schaefer

Richard Schaefer

"Querschnitt ist nie Durchschnitt"

Unser Preisträger ist seit seinem 17.Lebensjahr ehrenamtlich beim roten Kreuz tätig, wo er nebenbei verschiedenste Ausbildungen absolvierte.

 

1990 begann er mit der Ausbildung zur Diplomierten Fachpflegekraft für Psychiatrie und Neurologie, welche er 1993 mit Erfolg abschließen konnte.

 

Seit 1998 baute er mit Kolleginnen und Kollegen das Krisen-Interventionsteam KIT auf, und hob dieses 1999 beim Lawinen Unglück in Galtür aus der Taufe.

 

Seither konnte das KIT seine Notwendigkeit öfters unter Beweis stellen und zählt mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil der Krisenintervention in Österreich.

 

Im Oktober 2005 verunglückte er unverschuldet bei einem KIT-Einsatz und verbrachte die nächsten drei Jahre vorwiegend in Kliniken und im Reha-Zentrum. Nach 17 Operationen bleibt eine Querschnittlähmung und eine nur teilweise funktionierende Schulterprothese.

 

Nur ein Jahr nach abgeschlossener Therapie gründete er das erste österreichische „Kompetenz-Zentrum-Querschnitt“ für Betroffene und deren Angehörige in Salzburg.

 

Zwei Jahre später im Jahr 2011 musste eine Gesäß-Backe amputiert werden. Seither verbringt er die meiste Zeit des Tages im Liegen und darf nur 2 bis 3 mal täglich für zweieinhalb Stunden in den Rollstuhl mobilisiert werden. Da er den Alltag alleine nicht mehr bewältigen könnte, ist er auf eine 24-Stunden Pflege angewiesen.

 

Trotzdem wollte er weiterhin für andere Menschen da sein und gründete das „Netzwerk Querschnitt“, eine Initiative für Menschen mit Querschnittssymptomatik, deren Lebenspartner und Angehörige.

 

In weiterer Folge entwickelte sich das „KIT-Querschnitt“, eine Ersthilfe für Betroffene sowie PartnerInnen und Angehörige bis zur Erst-Rehabilitation.

 

Die Linzer Krankenhäuser (AKH, UKH) informieren inzwischen über „KIT Querschnitt“ und konsultieren unseren Preisträger. Dieser begleitet dann den Menschen mit Beeinträchtigungen - aber auch die Angehörigen - ab der Intensivstation.

 

Lebensbejahend sein, das wünschen sich wohl viele Menschen. Unser Preisträger gehört zu den Glücklichen, die es sind – trotz… oder gerade wegen seiner Lebensumstände.

 

 

Jeanne-Marie Wenckheim-Dickens

Jeanne-Marie Wenckheim-Dickens

"Ich wurde dazu erzogen, Gutes zu tun"

Der britische Schriftsteller Charles Dickens, selbst in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, vergaß niemals seine Herkunft und war stets bestrebt Gutes zu tun.

 

Sein Ururenkel Christopher-Charles Dickens heiratete unsere Preisträgerin.

 

Gemeinsam gründeten die beiden 1991 die Charles Dickens-Heritage-Foundation. Doch der Weg dorthin war für unsere Preisträgerin alles andere als einfach.

 

Aufgewachsen als junge Gräfin im eigenen Schloss, musste unsere Preisträgerin mit ihrer Familie von einer Sekunde zur anderen alles hinter sich lassen und nach Österreich flüchten, wo sie dem Bombenhagel der Alliierten oft nur knapp entkam und hautnah miterlebte, wie die Wiener Staatsoper brannte.

 

In Österreich verlor sie beide Eltern und ging zu ihrer Großmutter nach Algerien. Anschließend führte sie der Weg nach Schottland, wo sie adoptiert wurde.

 

Nach einem Jahr in Canada beim roten Kreuz lernte sie in London ihren Mann kennen. Nach der Geburt der zweiten Tochter, kam es dann zum ersten sozialen Engagement.

 

Sie ging mit behinderten Kindern reiten und wurde dabei dreimal von Princess Ann besucht. Sogar heute nach 40 Jahren, wird das Behindertenreiten noch ausgeführt.

 

Dies entspricht der Grundphilosophie unserer Preisträgerin: „Wenn man etwas gut machen möchte, muss man es so machen, dass es irgendwann ohne einen funktionieren kann!“

 

Aber nicht nur in London hat die Preisträgerin nachhaltig Spuren hinterlassen. Schon bald strebte sie nach größeren Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren.

 

In einer Ecke des Hauses stand der Original-Schreibtisch von Charles Dickens. Sie setzte sich an den Tisch und fragte sich, warum es keine Stiftung in seinem Namen gab. Kurzerhand entschloss sie sich, diese zu gründen.

 

Das Netzwerk um die Stiftung unserer Preisträgerin kümmert sich mittlerweile um die Unterbringung und Schulen für verlassene und missbrauchte Kinder, Wohnanlagen für Kinder und Erwachsene mit multiplen Behinderungen, Gesundheitspflege für alleinstehende alte Menschen, Hospize für Menschen und Familien mit AIDS und Heime und Schulen für alleinerziehende Minderjährige und deren Babys.

 

 

Roland Kaiser

Roland Kaiser

"Meine Lunge und ich werden 90"

Unser Preisträger wuchs bei einer Pflegemutter auf. Nach dem Schulabschluss machte er Ende der 60er Jahre eine kaufmännische Lehre und wurde Leiter einer Werbeabteilung in einem Autohaus. Als Sänger war er zunächst nebenberuflich tätig.

 

1980 veröffentlichte er seine bislang erfolgreichste Single – Santa Maria.

 

Auch mit den folgenden Singles platzierte er sich in den Top Ten.

 

Seit dem Jahr 2000 litt er an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die er auch in seinem Buch „Atempause - Alles ist möglich“ thematisiert.

 

Der Sänger war starker Raucher und ist selbst der Meinung, seine Lungenerkrankung provoziert zu haben.

 

Ab Januar 2010 gab er keine Konzerte mehr, und zog sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurück, wollte aber weiterhin Studioalben aufnehmen und produzieren.

 

Obwohl er schon seit dem Jahr 2000 mit der Diagnose der Lungenkrankheit lebte und zunehmend unter Atemlosigkeit litt, traf seine Fans 2010 der verkündete Abschied vom Live-Konzertbetrieb wie ein Blitz.

 

Zehn Jahre musste er auf eine Spenderlunge warten und hatte im Jahr 2010 endlich das Glück, doch ein aktives Comeback auf die Bühne schien unmöglich.

 

Bereits am 30. Oktober 2010 gab er in der ZDF-Show „Willkommen bei Carmen Nebel“ sein Comeback.

 

2012 trat er erneut als Stargast bei Carmen Nebel zugunsten krebskranker Menschen auf. Bei dieser Livesendung aus Berlin erhielt die Deutsche Krebshilfe durch die Spendentreue der Bürger über 2,5 Millionen Euro zur Finanzierung ihrer Hilfsprojekte im Kampf gegen diese Volkskrankheit.

 

Die schwere Krankheit hat seinen Blick auf das Leben verändert: Hits zu platzieren reicht ihm nicht mehr. Er will Menschen in schwierigen Lebenssituationen helfen. Inzwischen ist er Botschafter für ein Kinderhospiz und für die Deutsche Stiftung Organtransplantation. In Nordrhein-Westfahlen setzt er sich für Ausbildungsplätze ein und für die berufliche Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen.

 

 

Samuel Koch

Samuel Koch

"Wunder passieren nicht auf Knopfdruck, aber hoffen ist erlaubt"

Unser Preisträger wurde am 28. September 1987 in Neuwied geboren, erlangte das Abitur und war anschließend im Rahmen seines Wehrdienstes bei der Bundeswehr redaktionell in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der deutsch-französischen Brigade tätig.

 

Danach studierte er an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

 

Am 4. Dezember 2010 passierte dann der Unfall in der ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“

 

Samuel Koch wurde zunächst im Universitätsklinikum Düsseldorf behandelt.

 

Anschließend wurde er ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil verlegt.

 

Seine Rehabilitation verlief „den Erwartungen der Ärzte entsprechend gut“. Aus der Klinik wurde er kurz vor Weihnachten 2011 entlassen.

 

Im November 2012 wurde er in Berlin für sein autobiografisches Buch „Zwei Leben“ vom Christlichen Medienverbund KEP mit dem Medienpreis „Goldener Kompass“ ausgezeichnet.

 

Im Jahr 2013 ging er zusammen mit Samuel Harfst auf Tour, auf der Koch aus seinem Buch „Zwei Leben“ las und Harfst Lieder aus seinem Album „Schritt zurück“ spielte.

 

Im Februar 2014 bestand er an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover die Schauspielprüfung.

 

Seine Abschlussarbeit, in der er sich mit dem Thema Behinderung auf der Bühne auseinandersetzte, trug den Titel "Die Entdeckung des Schönen in der Reduktion".

 

Im Juni 2014 wurde bekannt, dass unser Preisträger nach Beendigung seiner Schauspielausbildung festes Ensemblemitglied am Staatstheater Darmstadt wird und zunächst die Rolle des Prinz von Homburg übernehmen soll. Ebenso spielt er eine Rolle in der Telenovela „Sturm der Liebe“ sowie eine kleine Rolle im Kinofilm „Honig im Kopf“.

 

Da Samuel Koch weder in eine Kategorie passt, noch auf ein Thema zu reduzieren ist, erhielt er die Tara als „Special Award“. Fakt ist, dass es angesichts unserer Ideologie keinen Menschen gibt, der die Tara mehr verkörpert und verdient hat, als dieser wunderbare Mensch.

 

In seiner Situation nicht verbittert zu sein, sondern andere Menschen mit einem geistreichen Humor zum Lächeln zu bringen, ist wahrhaft einzigartig.

 

 

Rettungsteams der Höhlen- und Bergrettung

Rettungsteams der Höhlen- und Bergrettung

"Es kommt auf jeden einzelnen an"

Drei Höhlenforscher stiegen am Mittag des Samstag, 7. Juni 2014 in die Höhle ein, die als „ab dem ersten Meter technisch anspruchsvolle Schacht- und Wasserhöhle“ gilt. Am Sonntag, 8. Juni 2014 gegen 01:30 Uhr wurde Johann Westhauser in rund 1000 Metern Tiefe bei einem Steinschlag schwer am Kopf verletzt und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.

 

Einer seiner Begleiter blieb nach der Erstversorgung bei Westhauser, während der andere Begleiter aufbrach, um Hilfe zu holen. Nach zwölf Stunden Aufstieg (etwa sechs Kilometer Wegstrecke) erreichte der alarmierende Begleiter den Höhleneingang und konnte von dort die Rettungsaktion in Gang setzen.

 

Am Freitag, den 13. Juni 2014 begann der langwierige Abtransport des Verletzten, der wegen der Verletzung und der komplizierten Höhlenstruktur schwierig war.

 

Westhauser war bei der Bergung liegend auf einer Trage festgeschnallt, musste daher auch am 200 Meter hohen, engen und verwinkelten Schacht am Höhleneingang auf dieser mit Muskelkraft hochgezogen werden.

 

Am Donnerstag, den 19. Juni 2014 um 11:44 Uhr konnte die Rettungsaktion mit der Ankunft Westhausers an der Oberfläche erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Insgesamt waren 728 Helfer im Einsatz, davon waren 202 Retter aus fünf Nationen in der Höhle: 89 Italiener, 42 Österreicher, 27 Deutsche, 24 Schweizer und 20 Kroaten. Die kroatischen Höhlenretter wurden von der Einsatzleitung angefordert, um die Sicherung der Helfer in der Höhle zu übernehmen. Zwischenzeitlich befanden sich bis zu 60 Personen in der Höhle.

 

Wir haben jeweils einem Stellvertreter der fünf Nationen eine Tara für ihre Courage überreicht. Österreich bekam zwei, weil es hier die beiden durchaus unterschiedlich strukturierten Organisationen „Österreichische Höhlenrettung“ und „Österreichischer Höhlenrettungsdienst“ gibt, die beide an der Rettungsaktion beteiligt waren.

 

Leider kam Sabine Zimmerebner, die Westhauser sechs Tage und Nächte zur Seite stand, im Juli 2015 selbst im selben Berggebiet durch einen Steinschlag ums Leben. Stellvertretend für ALLE Retter und Helfer haben wir deshalb ihr Bild verwendet, das bei der Gala 2014 gemacht wurde, als sie die Tara überreicht bekam.

 

 

Martin Hofbauer

Martin Hofbauer

"Gewartet habe ich lange genug - ich will wieder spielen"

Im November 2011 wurde bei unserem Preisträger ein bösartiges Gewächs diagnostiziert. Zunächst waren es nur Schmerzen im Fuß, die immer schlimmer wurden, bis dann die Diagnose folgte: ein dreizehn Zentimeter großer, bösartiger Tumor auf der Fußsohle.

 

Weil nach vier Chemotherapien keine zufriedenstellende Besserung eintrat, musste im Mai 2012 schließlich der rechte Unterschenkel abgenommen werden.

 

Die Nacht vor der Operation, sei die schlimmste Nacht seines Lebens gewesen. Er sagte: „Die Schmerzen waren so groß, dass es eigentlich eine Erlösung war, als sie mir den Fuß abgenommen haben.“ Und später fügte er scherzhaft hinzu: „Bei diesem Fuß brauche ich mir, Gott sei Dank, keine blöden Socken mehr anzuziehen.“

 

Der Humor half ihm bei seinem Kampf, er war sein wichtigster Gefährte, mit ihm spielte er Doppelpass. Zwei Monate nach der Amputation im Mai 2012 bekam er seine erste Prothese. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten machten sich bei der Reha gleich große Schritte bemerkbar.

 

Im September 2012 hatte der Landmaschinenmechaniker-Lehrling ein unvergessliches Erlebnis. Er ist erstmals wieder gelaufen und sagte damals: „Es ist ein unbeschreibliches Glücksgefühl.“ Der nächste Schritt folgte zwangsläufig, nämlich jener zurück auf den Fußballplatz. Im Oktober war es so weit. In einem Testspiel feierte der Stürmer sein Debüt mit der Sportprothese. Er hat auch bald ein Tor geschossen und sagte:„Die Prothese ist Teil von mir, sie behindert mich nicht und behindert auch sonst niemanden.“

 

Im November 2012 folgte ein Rückschlag - wegen Metastasenbildung musste er sich einer Lungenoperation unterziehen.

 

Im Mai 2013 erhielt er nach langem Kampf mit dem ÖFB als erster Spieler mit einer Beinprothese eine Spielberechtigung von der FIFA für alle Meisterschaftsspiele. Hofbauer spielte in seiner Jugend für Union Saifenboden und seit 2010 für den UFC Miesenbach.

 

Im November 2013 erhielt Martin die Tara in der Kategorie SPORT und im Mai 2014 den Styrian-Sports-Award.

 

Trotz seiner positiven und inspirierenden Lebenseinstellung konnte er den Kampf gegen den Krebs nicht gewinnen und starb in der Nacht auf den 7. März 2015 im Alter von nur 22 Jahren.

 

Martin hat trotz seiner Krebserkrankung ein sinnvolles Leben gelebt und wird für immer ein Vorbild für uns bleiben.

    

 

Wolfgang Niegelhell

Wolfgang Niegelhell

"Das Panflötenspiel lässt mich mit dem inneren Auge wieder in Bildern sehen"

Unser Preisträger stammt aus Heiligenkreuz/Waasen in der Südsteiermark.

 

Eines Tages wurde es bei einem Spaziergang immer dunkler – bis Wolfgang Niegelhell plötzlich nichts mehr sehen konnte.

 

Die plötzliche Erblindung im Alter von 26 Jahren aufgrund eines Augeninfarkts zwang unseren Preisträger sein Leben von Grund auf zu ändern.

 

Er musste seinen bisherigen Beruf als Umweltberater aufzugeben und machte nach einer schwierigen Phase der Neuorientierung die Musik zu seinem Lebensinhalt.

 

Die Panflöte wurde sehr bald Wolfgang Niegelhells Lieblingsinstrument, denn das Panflötenspiel lässt ihn, wie er es beschreibt, mit dem „inneren Auge“ wieder in Bildern sehen.

 

Die betörende Magie seines Panflötenspiels öffnet dem Zuhörer das Tor zur Seele des Vollblutmusikers und nimmt ihn mit auf eine Reise in eine Welt, die Wolfgang mit seinem „inneren Auge“ besser, schöner und farbenprächtiger sieht als andere es mit gesunden Augen je könnten.

 

Die wiedergewonnene Freiheit und Unabhängigkeit durch seinen Blindenführhund „Mozart“ ist für ihn unbeschreiblich.

 

Viele andere sehbehinderte und blinde Menschen sind nicht in dieser glücklichen Lage, wünschen sich sehnlichst einen Blindenführhund als Mobilitätshilfe und Partner im Straßenverkehr, können aber die hohen Anschaffungskosten nicht aufbringen.

 

Um sich für diese Menschen einzusetzen, hat Niegelhell eine Stiftung zur Finanzierung von Blindenführhunden gegründet.

     

                             

Dr.Dr. Christine Wallner

Dr.Dr. Christine Wallner

"Es war ein lebenslanges Vorhaben, meine Fähigkeiten als Ärztin armen Leuten in Afrika zur Verfügung zu stellen"

Vom Land der Meru und Maasai magisch angezogen, gelang es unserer Preisträgerin innerhalb von acht Jahren ihr Hilfsprojekt "Africa Amini Alama" - frei übersetzt: „Ich glaube an Afrika“ - in und um Momella aufzubauen.

 

Die Ärztin investierte ihr gesamtes Vermögen (1,5 Mio. €) in ihre Vision. "Ich hab’ alles verkauft. Eine kleine Wohnung in Wien und 1300 Euro Pension reichen mir."

 

Viele Sach- und Geldspenden kamen von Freunden, Unternehmern und Arztkollegen - wie dem Schönheitschirurg Artur Worseg, der ohne Mediengetöse die Elementary School in Momella finanziert.

 

Gleich neben der Worseg- Schule, der Schneiderinnen-Werkstatt, der Bibliothek, dem Restaurant und dem Büro von AAA, befindet sich das Kernstück des Projektes: die Krankenstation.

 

Dank vieler Spender und Helfer, die, wie Ex-Miss-Austria und Ärztin Christine Reiler, immer wieder einige Wochen in Momella verbringen, können 100 bis 200 Patienten täglich versorgt werden.

 

Nach dem Labor, der Augen-Klinik, der Ultraschall-, Röntgen- und Bettenstation wir demnächst der Operationssaal eröffnet.

 

Neben der Worseg-Schule im Land der Meru ist es Wallner gelungen, Spenden für zwei Maasai-Schulen aufzutreiben. "Wir verhelfen den Kindern dadurch zu einer englischsprachigen Ausbildung. Wirkliche Veränderungen beginnen in der nächsten Generation."

 

Jeder in der Region Arusha kennt "die weiße Heilerin" Christine Wallner, die 150 Arbeitsplätze für Maasai und Meru schaffte. Ein Lebenswerk, das jetzt aufblühen kann…

 

 

Dr. Artur Worseg

Dr. Artur Worseg

"Man kann auch ohne großes Aufsehen helfen"

Unser Preisträger, Univ.Doz.Dr. Artur Worseg, hat sich dazu entschieden, Dr.Dr. Christine Wallners Projekt zu unterstützen und die Momella Governmental School zu finanzieren.

 

Damit ist der erste wichtige Schritt getan – das Schulgebäude kann gebaut werden. Durch Öffentlichkeitsarbeit und weitverbreitete Netzwerke erhofft er sich auch eine „Sogwirkung“, um so viele weitere Unterstützer für das Projekt zu finden.

 

„Die Schule muss ja auch erhalten werden und um das langfristige Bestehen zu sichern, brauchen unsere 117 Kinder Paten. Wir wollen mit gutem Beispiel voran gehen und möglichst viele Menschen zum Mitmachen motivieren, weil Hilfe dort wirklich unmittelbar ankommt“, so Worseg.

 

Die WORSEG VISION ACADEMY, bildet neben der Krankenstation von AFRICA AMINI ALAMA, eine zentrale Anlaufstelle für eine bessere Zukunft. Unterrichtssprache der Schule ist Englisch, was den Schülern die Möglichkeit gibt, später eine höhere Schule zu besuchen.

 

 

Markus Holubek

Markus Holubek

"Gelähmt sind wir nur im Kopf"

Unser Preisträger wurde 1965 in Bonn geboren und wuchs in Uruguay, Zentralafrika und London auf. Als freier Journalist führte sein beruflicher Weg über den Kölner Express und SAT1 zu RTL, wo er von 1996 bis 2000 leitender Redakteur, und ab 2000 freier Produzent und Autor war.

 

Am 13. Januar 2007 stürzte er bei einem Amateur-Skirennen am Arlberg schwer, wobei sein erster Lendenwirbel zertrümmert und das Rückenmark zu 95 % durchtrennt wurde.

 

Prognose der Ärzte: Keine!

 

Perspektive: Rollstuhl!

 

Sich damit abfinden: Niemals!

 

Dank der hervorragenden Chirurgen der Landesklink in Feldkirch haben sich einige Nervenbahnen nach der Operation wieder erholt. An Tag 1 konnte er seinen rechten Fuß wieder bewegen, an Tag 14 mit dem linken Zeh zucken.

 

Heute sind etwa 30 % seiner Muskeln unterhalb des Bauchnabels eingeschränkt bis voll funktionstüchtig. Die fehlenden 70 % werden durch Kompensation anderer Muskeln ersetzt. Nichtsdestotrotz fehlen ihm seine Unterschenkel, Gesäßmuskulatur, Enddarm- und Blasenmuskel.

 

Seine bemerkenswerte Willensstärke und hartes Training ließen unseren Preisträger wieder das Laufen lernen - in kleines medizinisches Wunder. Diese Erfahrungen wollte er unbedingt an andere weitergeben.

 

Gelähmte wieder auf die sprichwörtlichen Beine bringen, geht das überhaupt? Unser Preisträger meint ja, und weiß wovon er spricht. Sein Training verbessert das Leben von Kranken vom ersten Tag an. Das Training baut auf aktive Mitwirkung und versetzt die Patienten in die Lage, mittels lebensnaher Anwendungen selbst ihre Situation in den Griff zu bekommen.

 

Klar! Nicht jeder wird wieder laufen können, aber heute weiß er: Es sind viel mehr, als er selbst es für möglich gehalten hat.

 

In seinem Buch „Gelähmt sind wir nur im Kopf“ erzählt er seine Geschichte, den Weg vom Rollstuhl zurück ins Leben und zeigt auf, wie man mithilfe der richtigen Einstellung und positivem Denken schwere Schicksalsschläge überwinden kann.

 

Unser Preisträger will nicht nur ein gutes Vorbild sein, er entwickelte die Holubek-Therapie und hilft seither Menschen mit ähnlichem Schicksal wieder das Laufen zu lernen - mit großem Erfolg.

         

 

Josef Fritsche

Josef Fritsche

"Ich möchte das Glück, das ich im Leben erfahren habe, an Menschen weitergeben, die auf der Schattenseite stehen“

Diesen Preisträger konnten wir wirklich überraschen. Als er zur Gala 2013 eingeladen wurde, merkte er schon , dass da irgendwas im Busch sein musste. Da Jumbo Schreiner auch anwesend war, glaubte er, eventuell eine Laudatio für ihn halten zu müssen.

 

Wie es bei Menschen mit seinem Riesen-Herz üblich ist, dachte er in seiner Bescheidenheit keine Sekunde daran, dass ihm schon längst eine Auszeichnung zustehen würde.

 

Letzten Endes bekam er dann von Jumbo Schreiner die Tara überreicht.

 

Seit 1984 arbeitet der sympathische Bürserberger im Bludenzer Krankhaus, wo er vor einigen Jahren seine berufliche Tätigkeit auf 60 Prozent reduzierte, damit er sich vermehrt seinem Anliegen, Hilfsbedürftigen und Kindern zu helfen, widmen kann.

 

Diese Entscheidung wurde nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen getroffen. „Wir tun alles für die Kinder, dass es ihnen auch morgen gut geht. Wir setzten uns auch für Menschen ein, die schuldlos in eine Notlage geraten sind, in der sie sich aus eigener Kraft niemals helfen könnten“.

 

Das Hauptmotiv von „Stunde des Herzens“ ist „Zeit zu schenken“. Aus diesem Grund organisieren die Helfer rund um Fritsche laufend Aktionen, wie den Kinderflugtag, die Kinderbesuche im Bregenzerwald, Erlebnistage des Fliegens, Busfahrten zum Zirkus Knie oder Wintererlebnis-Camps, wo Kinder mit ihren Familien eingeladen werden, um Hundeschlittenfahrten, Aktionen mit Zauberern, Clowns, sowie einer Begegnung mit dem Nikolaus zu erleben.

 

Seine außergewöhnliche Liebe und aufopfernde Zeit für kranke und sozial schwache Kinder, das 100 Prozent ehrenamtliche Engagement, die zuverlässige Weitergabe 1:1 an die Kinder sowie die gesamte, umfangreiche Bandbreite von „Stunde des Herzens“ machen ihn zu einem wahrhaft würdigen Empfänger einer Tara.

 

Joe Fritsche widmete seinen Award dem gesamten Stunde des Herzens Team, welches sich damit in seinem Tun bestätigt fühlt, was uns wiederum sehr freut!

 

 

Dr. Nils Jent

Dr. Nils Jent

"Durch meine Behinderung ist mein Leben übersichtlicher geworden"

Unser Preisträger wurde 1962 in Brugg (SUI) geboren, wuchs in Umiken auf und war interessiert am Sport, der Musik und am Motorradfahren.

 

Mit 18 Jahren verunglückte er mit seinem Motorrad schwer und kam neben der Straße so unglücklich zu liegen, dass man ihn erst nach mehreren Stunden finden konnte.

 

Während der Notoperation erlitt er einen Herzstillstand. Die Ärzte entschlossen sich zu einer offenen Herzmassage und öffneten dazu den Brustkorb. Nach einer vorerst erfolgreichen Reanimation blieb das Herz aber erneut stehen.

 

Diesmal brauchten die Ärzte fast fünf Minuten bis das Herz des Jungen wieder schlug.

 

„Ich lag vier Wochen im Koma und als ich aufwachte bin ich in eine völlig neue

Welt eingetaucht“. Unser Preisträger war im eigenen Körper gefangen und konnte vorerst nicht mehr kommunizieren.

 

Mit viel Mühe, Geduld und der „Politik der kleinen Schritte“ gelang es ihm wieder mit der Umwelt in Kontakt zu treten. Seither ist er sprachbehindert, blind, im Rollstuhl, und kann seine Arme und Beine kaum bewegen.

 

In den folgenden sechs Jahren Rehabilitation, in denen er nicht nur Schach spielen lernte und den Chefarzt dabei besiegte, lernte er wieder zu kommunizieren und kehrte in kleinen Schritten ins Leben zurück.

 

Im Alter von 24 Jahren beschloss Nils die Matura nachzuholen, was jeder für unmöglich hielt. Da sämtliche Lehrunterlagen nur in Schwarzschrift vorhanden waren, nahm ihm seine Mutter den gesamten Schulstoff auf insgesamt 2300 Tonbandkassetten auf.

 

Im Alter von 27 Jahren nahm er als Bester des Abschlussjahrganges das Maturazeugnis in Empfang. Anschließend studierte er an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaftslehre, promovierte 2002 mit Auszeichnung und wurde am Institut für Führung und Personalmanagement angestellt.

 

2011 erschien seine Biographie „Dr. Nils Jent – ein Leben am Limit“, am Zürich-Filmfestival feierte der Film „Unter Wasser atmen – Das zweite Leben des Dr. Nils Jent“ Premiere und wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

 

Der Weg unseres Preisträgers war ausschließlich in einem konsequenten Miteinander möglich. Auch heute ist sein beruflicher Werdegang nur in einer gelebten Arbeitspartnerschaft mit seiner Kollegin Regula Dietsche möglich.

 

 

Dr. Regula Dietsche

Dr. Regula Dietsche

"Es bedeutet uns sehr viel, den Sinn und Nutzen der Gleichwertigkeit von Menschen mit und ohne Behinderung in die Welt tragen zu dürfen"

Nach Absolvierung der Matura in der Schweiz, machte Regula Dietsche eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. Zeitgleich studierte sie nebenberuflich Psychologie an der Universität Zürich.

 

Sie arbeitete 10 Jahre in der Führungsentwicklung einer Bank, wo sie auch über Jahre die Fachstelle für Diversity Management aufgebaut und geleitet hat.

 

Zusätzlich schloss sie ihren Master in Corporate Innovation Management ab.Im Jahr 2011 begann ihre Arbeitspartnerschaft mit Prof. Dr. Nils Jent an der Universität St.Gallen, wo sie auch promovierte.

 

Regula Dietsche ist Direktorin des Kompetenzzentrums für Diversity und Inklusion an der Forschungsstelle für Internationales Management (FIM-HSG) an der Universität St. Gallen.

 

Wie in der Vita von Dr. Nils Jent zu lesen steht, war sein Weg ausschließlich in einem konsequenten Miteinander möglich. Auch heute ist sein beruflicher Werdegang nur in einer gelebten Arbeitspartnerschaft mit seiner Kollegin Regula Dietsche möglich.

 

Die beiden forschen, referieren, lehren und beraten strategisch zu den Themen Diversity, Inclusion, Ressourcenorientierung als unternehmerische Chance und Kulturwandel.Ihre Arbeitspartnerschaft trägt den Namen "Innocuora" und steht für innere Kräfte, gelebtes Miteinander und ureigene Kompetenzen.

 

Regula Dietsche und Dr. Nils Jent sind Experten der Angewandten Diversity - oder anders: sie sind praxiserprobtes Innovationspotenzial.

 

Mehr unter: http://innocuora.com/

 

 

Dr. Jeffrey Tate

Dr. Jeffrey Tate

"Anders zu sein ist nicht immer leicht"

Unser Preisträger stammt aus Salesbury in England. Heute kennen wir ihn als renommierten und vielgepriesenen Dirigenten, doch es gab auch andere Zeiten in seinem Leben.

 

Bevor er sich für die Musik entschied, war er nach Absolvierung eines Medizinstudiums in Cambridge als Arzt tätig.

 

Vor dem Studium durchlebte dieser lebensfrohe Mensch eine schwierige Zeit. Einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte der heutige Dirigent wegen einer angeborenen Körperbehinderung in Krankenhäusern und im Rollstuhl.

 

Erst nach komplizierten Operationen konnte er sich selbständig bewegen. Als er noch ein Baby war, hat man von seiner Behinderung nichts bemerkt. Man konnte sich gar nicht vorstellen, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

 

Erst als er nicht richtig laufen konnte, wurde er von einem Spezialisten untersucht. Dieser meinte dann, er habe eine verwachsene Wirbelsäule.

 

Später studierte unser Preisträger Medizin und wechselte mit 35 Jahren, als bereits praktizierender Augenchirurg, in eine professionelle Musik-Karriere. Seine musikalische Ausbildung begann zunächst am Royal Opera Hose Covent Garden 1970 in London.

 

Jahrzehnte später hat er mit den renommiertesten Orchestern der Welt gearbeitet und ist heute einer der wenigen Dirigenten, deren Reputation im Konzert- und Opernbereich gleichermaßen glänzend ist.

 

Seit der Saison 2009/2010 ist er Chefdirigent der Hamburger Symphoniker. Er selbst hätte nicht geglaubt, dass er es körperlich jemals schaffen könnte, zu dirigieren. Dass er dann mehrmals u.a. einen kompletten „Ring des Nibelungen“ dirigieren würde, ist für einen Mann seiner Physis wirklich bemerkenswert.

 

So zählen heute nicht nur die Opern Wagners, sondern u.a. auch die Werke Mozarts zu seinem künstlerischen Repertoire. Obwohl eine Wirbelsäulen-Verformung unseren Preisträger zuerst in den Rollstuhl und später in eine schiefe Körperhaltung mit Gehbeschwerden zwang, studierte er Medizin und Musik.

 

Die großartige Karriere, die er machte, unterstreicht die Möglichkeiten, die auch „behinderte“ Menschen haben, ihre Fähigkeiten und Visionen in die Realität umzusetzen.

        

 

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Günther Mader

Günther Mader

"Was kann mir Schöneres passieren, als wieder ein normales Leben führen zu können"

Unser Preisträger wurde am 24. Juni 1964 in Matrei am Brenner geboren und war einer der erfolgreichsten österreichischen Skirennläufer.

 

Während seiner Karriere (1982-1998) feierte er nicht nur 14 Weltcup-Siege, sondern holte neben einer olympischen Bronzemedaille 1992 in Albertville auch sechs Medaillen (1 x Silber, 5 x Bronze) bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

 

Als Allrounder konnte er in allen fünf Disziplinen Siege erringen. Doch schon 13 Tage nach Beendigung seiner Karriere begann der härteste Kampf seines Lebens. Im Zuge eines Fußballspiels, wo ihn ein Ball auf die Brust traf, erlitt er einen Schlaganfall.

 

Ein Schnitt in seinem Leben und das im Alter von 34 Jahren. Es ist der Hartnäckigkeit seiner Frau und seines Trainers und Freundes Robert Trenkwalder zu verdanken, dass Günther rasch auf die neurologische Station gelegt wurde.

 

Es folgten ein weiterer Schlaganfall sowie 48 Stunden zwischen Bangen und Leben. „Ich habe eigentlich alle Leute erkannt, aber keinen Namen mehr gewusst. Ich habe damals auch nicht die Zusammenhänge eines Schlaganfalles gekannt, so dass mir nicht bewusst war, was mit mir passiert ist“, so Günther heute.

 

Er hat es geschafft, sich seine motorischen Fähigkeiten sukzessive wieder zu erarbeiten. Der Mensch Günter Mader kehrte wieder ins Leben zurück. Schon nach 28 Tagen konnte der ehemalige Weltklasse-Athlet die Klinik wieder verlassen.

 

Die Rückkehr in den Alltag war für ihn die beste Therapie. Die spezielle Therapie in der Gruppe dauerte über ein Jahr. Er schaffte es wieder sprechen zu lernen und seine Koordination zu erlangen.

 

Einer, der es gewohnt war, zu trainieren, war natürlich bereit die unzähligen Trainingssituationen der Rehabilitation auf sich zu nehmen, was dazu geführt hat, dass er sich wieder vollständig erholt hat.

 

Es dauerte trotzdem 3 Jahre bis Normalität in Günther Mader´s Leben einkehrte. Heute - als Rennsportleiter von Salomon - steht Günther Mader wieder mitten im Arbeitsleben.

 

 

Heinz-Jürgen Ressar

Heinz-Jürgen Ressar

"Ich habe noch so viele Ideen und Energie, ich bin noch nicht fertig"

Unser Preisträger ist ein Mensch, der unglaublich viel gibt, ohne groß nachzudenken. Ein Mensch, der sich immer wieder neu für Kinder und soziale Projekte engagiert.

 

Aber auch unser Preisträger erlebte einen Tiefpunkt - einen Tumor am Sehnerv. Nach überstandener Krankheit und der Entfernung des Tumors, folgte mit seiner Scheidung ein weiterer Tiefschlag.

 

Ein wichtiger Teil seines Lebens war immer der extreme Hang zum Sport. Mit diesem Ansatz hat er versucht alles zu verarbeiten und wurde still und leise ein großes Vorbild für Viele.

 

Er fuhr mit dem Fahrrad 4 ½ Tage quer durch ganz Österreich, um auf die Organisation „Herzkinder Österreich“ aufmerksam zu machen.

 

Er hat Ansprechpartner, Sponsoren und Kunden in allen Bundesländern besucht, und seine Konsequenz hat viele in den Bann gezogen, obwohl er seine Veranstaltungen fast immer in der Anonymität austrägt.

 

So ist er unzählige „einsame“ Rennen gelaufen und hat zahlreiche 24-Stunden-Läufe, einen 100-Stunden-Lauf, und letzten Endes 56 Marathons in 56 Tagen absolviert.

 

 

Das alles hat unser Preisträger vollbracht, um unter anderem eine Delphintherapie zu unterstützen, Geld für die Heilung von Querschnittgelähmten zu sammeln, oder der Kinderkrebshilfe zu helfen.

 

„Das absolute Kämpferherz, die Sturheit und seine Fairness machen ihn zu einem tollen Sportler und Menschen“, beschreibt Kim Ressar ihren Vater.

 

Heinz Jürgen Ressar steht nicht gerne im Mittelpunkt, aber bei der life-goes-on Gala 2012 fanden sich alle Menschen zusammen, die einmal Danke sagen wollten.

 

Herzlichen Dank, an einen tollen Menschen und wahren „Helden von Nebenan“, der diese Auszeichnung in der Kategorie "Gesellschaft" mehr als verdient hat.

 

 

Yvonne Rueff

Yvonne Rueff

"Dancer against Cancer gibt Hoffnung und Freude, da wo sie gebraucht wird"

Yvonne Rueff und Matthias Urrisk stehen für „Dancer against Cancer“ und damit für viel soziales Engagement, Hoffnung und Freude.

 

Persönliche Erfahrungen mit Krebs und die Tradition des ehemaligen Rueff-Balles brachten beide auf die Idee, „etwas Soziales“ zu machen.

 

So wurde aus der Idee, einen Event in Form eines Charity-Balles mit prominenten Tänzern und Gästen zur organisieren "Dancer against Cancer“, ein Ball mit dem Zweck die Österreichische Krebshilfe zu unterstützen.

 

Im Mittelpunkt der Grundgedanke - Helfen, Aufklären und Vorbeugen. Mittlerweile ist es den beiden Preisträgern schon seit sieben Jahren ein besonderes Anliegen, das Bewusstsein in dieser Hinsicht in der Öffentlichkeit zu schärfen.

 

„Das Engagement von Yvonne und Matthias ist großartig. Wir haben eigentlich kaum Vergleichbares. Beide sind über die Maßen engagiert, daraus haben wir bis dato rund 300.000 Euro generiert - für die Krebshilfe sehr viel Geld“, betont dankend Gaby Sonnbichler von der Krebshilfe Wien.

 

 

Für 2013 steht die 7. Auflage der Charity-Veranstaltung am Programm und beide Preisträger geben sich zuversichtlich. „Gibt Schmerz einen Sinn? Dass das ganze jedenfalls so eine Dimension angenommen hat, ist für uns jeden Tag aufs Neue überwältigend“

 

Yvonne wusste bis zur Verleihung nicht, dass sie an diesem Abend mit einer Tara ausgezeichnt werden würde. Es ist uns voll und ganz gelungen sie zu überraschen, was die Auszeichnung für beide Seiten emotionaler, feierlicher und noch schöner machte.

 

 

Matthias Urrisk-Obertynski

Matthias Urrisk-Obertynski

"Ich habe mich sehr über die Tara gefreut - aber mehr Freude machte es mir, Yvonne zu überraschen"

Matthias Urrisk und Yvonne Rueff stehen für „Dancer against Cancer“ und damit für viel soziales Engagement, Hoffnung und Freude.

 

Persönliche Erfahrungen mit Krebs und die Tradition des ehemaligen Rueff-Balles brachten beide auf die Idee, „etwas Soziales“ zu machen.

 

So wurde aus der Idee, einen Event in Form eines Charity-Balles mit prominenten Tänzern und Gästen zur organisieren "Dancer against Cancer“, ein Ball mit dem Zweck, die Österreichische Krebshilfe zu unterstützen.

 

Alexandra Scholik, Opernsängerin und Freundin, findet schöne Worte: „Matthias kann Menschen für sich gewinnen, aus einem negativen Ereignis, das Trauer und Verzweiflung mit sich bringt, etwas ganz positives zu schaffen.

 

Trotzdem waren es einmal mehr die beiden Preisträger, die sich an diesem Abend bedankt haben - für die jahrelange Unterstützung aller Sponsoren, Partner und prominenten Gäste.

 

Für 2013 steht die 7. Auflage der Charity-Veranstaltung am Programm und beide Preisträger geben sich zuversichtlich. „Gibt Schmerz einen Sinn? Dass das ganze jedenfalls so eine Dimension angenommen hat, ist für uns jeden Tag aufs Neue überwältigend."

 

Matthias war unser Verbündeter, als es darum ging, Yvonne zu überraschen. Es ist uns soweit gelungen, dass sie tatsächlich bis zum Beginn des Filmes keine Ahnung hatte, dass sie und Matthias an diesem Abend mit einer Tara ausgezeichnet werden.

 

Die Vorbereitungen haben uns dadurch allen viel Spaß gemacht und die Auszeichnung war auf diese Weise für beide Seiten noch emotionaler, feierlicher und schöner.

 

  

Dr. Florin Adrian Secureanu

Dr. Florin Adrian Secureanu

"Schenken wir unseren Kindern mehr Zeit“

Unser Preisträger der Kategorie „Courage“ könnte als Chirurg in Bukarest ein ruhiges Leben im Wohlstand führen, ohne sich mit den sozialen Problemen seiner Stadt auseinander setzen zu müssen.

 

Als Mitglied des Malteser-Ordens von Bukarest kämpfte er jahrelang darum das Klinikum „Malaxa“ vor dem Abriss zu bewahren. Mittlerweile leitet er das Krankenhaus, welches vor fünf Jahren einem Hotel weichen hätte sollen.

 

Auch wenn ihn die Funktion als Geschäftsführer der Klinik zeitlich beansprucht, hält ihn das nicht davon ab, immer noch selbst im Operationssaal mitzuarbeiten. Nicht nur das macht ihn authentisch und beliebt bei seinen Mitarbeitern, sondern auch der Umstand, dass er alle als Mitarbeiter und nicht aber als Untergebene sieht.

 

Er kümmert sich in seiner Freizeit außerdem im Zuge der „Saint Macrina Foundation“ um drei Waisenhäuser und um zwei Altersheime. „ Ich sehe mich verpflichtet, die soziale Dysbalance in meiner Stadt im Rahmen meiner Möglichkeiten wenigstens ein bisschen auszugleichen.“

 

Wenn es die „Sankt Macrina Foundation“ für diese Kinder nicht gäbe, wäre das seelische Glück dieser Stadt unvollständig. Natürlich freuen sich die Kinder über die Geschenke - aber die Zeit, die unser Preisträger mit ihnen verbringt, lässt die Kinder den Alltag vergessen.

 

Würden diese Waisenhäuser nicht existieren, würden die Kinder ohne Zukunft dahinvegetieren. Unser Preisträger versucht sie seelisch und spirituell mit Liebe zu stabilisieren, um sie für eine bessere Zukunft vorzubereiten.

 

„Seine Wohltätigkeit ist in Rumänien bekannt - wir müssen stolz auf ihn sein“, so Frau Silvia Davidoiu, die rumänische Botschafterin in Österreich.

 

 

Pascale Vayer

Pascale Vayer

"Es ist meine moralische Pflicht, zu teilen, was ich in einem Leben bekommen habe"

Unsere Preisträgerin, eine französische Staatsbürgerin, hat in Paris ihr Informatikstudium absolviert und war in ihrer erfolgreichen Karriere in den Bereichen Technik, Vertrieb und Marketing tätig.

 

Die jahrelange Erfahrung im IT-Bereich brachte sie 1992 nach Österreich, wo sie in diesem Segment bis 2003 tätig war. Seit Jahren ist sie mit dem Österreicher Wolfgang Januska verheiratet.

 

Die Adoption ihres ersten Sohnes brachte sie in Kontakt mit Waisenhäusern in Russland, eine Erfahrung, die ihr Leben massiv veränderte. Nachdem sie sechs Monate lang mithalf Kinder zu betreuen, stieg sie aus dem „alten“ Berufsleben aus und gründete im Dezember 2006 gemeinsam mit engagierten Menschen und Freunden den Verein "Kleine Herzen“.

 

Eine neue Herausforderung war geboren. Im Mittelpunkt steht die große Aufgabe, sozial-benachteiligten Kindern eine sorglose Kindheit, ein kindgerechtes Aufwachsen sowie eine schulische Ausbildung zu ermöglichen.

 

„Mutter Theresa hat einmal gesagt, die schlimmste Armut ist nicht zu verhungern, sondern aufzuwachsen ohne Liebe“ so unsere Preisträgerin. Daher engagiert sie sich mit ihrem Verein für Kinder in den Waisenhäusern Russlands und der Ukraine, und versucht deren Lebensgrundlage zu verbessern.

 

„Wichtig für die Kinder ist nicht unbedingt die Patenschaft, sondern das Gefühl, dass jemand an sie denkt“ meint unsere Preisträgerin weiter, und bekommt dabei Unterstützung von Generaldirektor Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International, Obmann des Vereins zur Unterstützung karitativer Projekte in Zentral- und Osteuropa.

 

„Pascale Vayer ist eine Frau, die für ihre Sache brennt. Sie begeistert einen, für andere Menschen da zu sein, für sozial schwache, und zwar in einem Ausmaß, wie ich es kaum bei anderen Menschen jemals kennen gelernt habe“ unterstreicht Herbert Stepic seine Unterstützung.

 

Unsre Preisträgerin hat selbst viele Monate in Waisenhäusern in Russland und der Ukraine verbracht und kennt die Situation und die Bedürfnisse aus erster Hand. Durch ihr Engagement und ein starkes Netzwerk mit vertrauensvollen Partnern ist sichergestellt, dass die karitativen Projekte einwandfrei ablaufen und die Mittel sicher bei den Kindern ankommen.

 

 

Josef Bulva

Josef Bulva

"Virtuosität ist im wesentlichen Analyse und Intelligenz“

Unser Preisträger kam am 9. Januar 1943 in Brünn zur Welt und ist eine Ausnahme-Persönlichkeit mit einer beeindruckenden Lebensgeschichte.

 

„Von meinem Vater mehr in Richtung Mathematik geführt, änderte sich mit 9 Jahren der Plan - ich wandte mich dem Klavierspiel zu, anfänglich mehr ein Studium der Klaviertechnik“, so unser Preisträger über seinen Erstkontakt mit der Musik.

 

Dank der Begegnung mit Prof. Václav Lanka, seinem unerhörten Willenseifer und seiner unglaublichen Disziplin, entwickelte er eine erstaunliche Virtuosität.

 

Bereits mit 13 Jahren präsentierte er sich dem Publikum mit Klavierkonzerten von Mozart und Liszt und beeindruckte mit Spitzenwerken der virtuosen Literatur wie zum Beispiel Brahms Paganini – Variationen.

 

Seine individuelle Begabung und Leistung machten unseren Preisträger nach Abschluss der Akademie der Künste in Bratislava zu einem ehrenvollen Staatskünstler der ehemaligen Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik.

 

Das erste Mal wurde diese Karriere 1971 unterbrochen. Nach einem schweren Bergunfall mit unzähligen Knochenbrüchen folgten ein fast einjähriger Krankenhausaufenthalt, und der Entschluss, in den Westen zugehen.

 

Im Zuge der ersten Auslandstournee 1972 nahm unser Preisträger die Staatsbürgerschaft von Luxemburg an und fand mit München eine neue musikalische Heimat.

 

Im März 1996 folgte das nächste einschneidende Erlebnis. Er stürzte auf einer eisglatten Straße und verletzte sich seine linke Hand auf einer Glasscherbe so stark, dass eine Fortführung der Karriere damals undenkbar erschien.

 

Doch seine Begabung, sein Wille und die großartige ärztliche Unterstützung unter der Leitung von Dr. Beat Simmen brachte unseren Preisträger im Winter 2009 zurück auf die Bühne.

 

„Ich bin ganz einfach geboren, um Klavier zu spielen“ meint dieser heute. Der “Pianist der Pianisten“, wie ihn die Firma Steinway & Sohn bezeichnet, präsentiert sich auch bei der Gala 2012 virtuos, präzise und ausgereift seinem Publikum.

 

So meinte der Musik-Kritiker Prof. Dr. Walter Dobner „dass Bulva dieses Comeback gelungen ist, ergibt sich eigentlich aus seiner auto-biographischen Einschätzung. Er selbst hat einmal gesagt, Virtuosität ist im wesentlichen Analyse und Intelligenz. Er hat beides und beides zeichnet sein Spiel aus, daher war im Nachhinein betrachtet, dieses Comeback fast eine logische Folge."

 


Marianne Hengl

Marianne Hengl

"Ich habe genauso die Verantwortung, auf andere Menschen zu schauen“

Unsere Preisträgerin kam am 22. Jänner 1964 in Saalfelden zur Welt und ist seit Geburt durch eine Gelenksversteifung an allen vier Gliedmaßen beeinträchtigt. Trotz dieser Schwierigkeiten hat sie nie den Lebensmut verloren und gilt als Frohnatur.

 

In Weißbach bei Lofer aufgewachsen entwickelte sich Marianne zu einer lebensfrohen, ehrgeizigen und willensstarken Frau. Seit 1980 ist sie im Seraphischen Liebeswerk der Kapuziner im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising tätig.

 

Dazu meint sie „Ich habe selbst davon profitieren dürfen, in einem Rahmen aufzuwachsen, der zum einen Schutz bietet und gleichzeitig den Glauben an die eigenen Fähigkeiten fördert. Jetzt schätze ich mich glücklich für all jene Menschen stellvertretend sprechen zu dürfen, welche die gleichen Erfahrungen machen.“

 

Schon ihr Urgroßvater hat es gewusst, dass aus seiner kleinen Marianne noch einmal etwas Besonderes wird.

 

„Ich bin ein glücklicher behinderter Mensch, und deshalb habe ich genauso die Verantwortung auf andere Menschen zu schauen, denen es nicht so gut geht wie mir – und die gibt’s massenweise“, so unsere Preisträgerin in einem Statement.

 

Seit rund 25 Jahren ist sie nun im unermüdlichen Einsatz für beeinträchtigte Menschen. Seit 1989 ist sie Obfrau des Vereins „RollOn Tirol“.  Schlussendlich kam es im Jahr 2010 zur Gründung des Vereins „RollOn Austria – Wir sind behindert“, mit Sitz in Axams in Tirol.

 

Die Tätigkeit erstreckt sich nun auf ganz Österreich mit Schwerpunkt auf Tirol und Salzburg und hat zum Ziel, die Anliegen und Interessen körper- und mehrfachbehinderter Menschen zu vertreten – vor allem unter besonderer Rücksichtnahme auf die Würde und den Lebenswert dieser Menschen.

 

Ein Schwerpunkt in ihrer Arbeit liegt in der Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit, in der Erweiterung des Verständnisses und der Akzeptanz gegenüber Menschen mit Handicap.

 

Aufmerksamkeit erregte sie nicht nur durch ihre Energie, sondern merkbar auch durch Vorträge, Bücher, TV-Auftritte und zahlreichen Werbe-Spots. Nicht genug, unsere Preisträgerin arbeitet auch als Reisefachfrau für Behindertenreisen im Tiroler Landesreisebüro.

 

 

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