Unsere Preisträgerin war als Synchronschwimmerin im ÖOC Team bei den Europaspielen 2015 in der aserbaidschanische Hauptstadt Baku. Es hätte der erste Höhepunkt ihrer Karriere werden sollen. Doch dann passierte am Tag vor der Eröffnung ein unfassbarer Unfall.
Ein Shuttlebus der Organisation – dessen Fahrer später angab, er habe die Pedale verwechselt – raste ungebremst in die Gruppe der österreichischen Synchronschwimmerinnen.
Seither ist sie vom Nabel abwärts gelähmt. Als wäre das nicht schlimm genug, kämpft sie seither um eine Entschädigung, die noch immer aussteht.
Ihre Eltern Azra und Safet sind immer gut über die Runden gekommen und haben keine Schulden gemacht. Ihre Wohnung liegt im zweiten Stock, was zum Problem wurde, denn das Haus hat keinen Lift.
Safet wird seine Tochter nicht ewig vom zweiten Stock hinunter- oder in den zweiten Stock hinauftragen können.
Im Herbst 2017 will Vanessa wieder „in die Schule gehen“, natürlich sagt sie „gehen“. Auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer gehen einkaufen, ins Kino, gehen aus.
Sie hat die Hoffnung jedenfalls noch nicht aufgegeben, irgendwann einmal wieder gehen zu können. Dass sie wieder schwimmen kann, hat sie schon bewiesen und strahlt, wenn sie nur daran denkt.
Ihre Art mit der Situation umzugehen, für die sie nun wirklich gar nichts kann, ihre Dankbarkeit und Lebensfreude, machen sie zu einer würdigen Preisträgerin in der eigens für sie kreierten Kategorie „Hoffnung“.
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